Kirchenpavillon avanciert zum Publikumsmagnet

Kirchen ziehen positive Halbzeitbilanz für ihr Programm auf der Landesgartenschau in Landau – Ökumenisches Miteinander ist gewachsen

Himmelgrünes Programm kommt gut an: Noch bis 18. Oktober zahlreiche Angebote für Groß und Klein. Foto: Iversen

Die beiden großen christlichen Kirchen zeigen sich sehr zufrieden mit der Publikumsresonanz auf ihr gemeinsames Programm auf der Landesgartenschau in Landau. Das Programm unter dem Titel „himmelgrün“ werde seit dem Start am 18. April „gigantisch gut“ angenommen, zogen die evangelische Gartenschaupfarrerin Mechthild Werner und die katholische Projektleiterin Christine Lambrich eine positive Halbzeitbilanz in einem Gespräch mit dem KIRCHENBOTEN. Noch bis 18. Oktober gibt es beim ökumenischen Kirchenauftritt Andachten, Gottesdienste, Konzerte, Interviews und viele andere Angebote für große und kleine Besucher.

Vor allem der Kirchenpavillon habe sich als Publikumsmagnet erwiesen, sagte Werner. Dort sei „Kirche im Vorübergehen, im Hineinstolpern“ erlebbar. Etwa 300 Veranstaltungen im Pavillon und auf den Bühnen mit rund 36 000 Besuchern habe es bisher gegeben. Daneben habe wohl die Hälfte der bisher insgesamt 500 000 Besucher der Landesgartenschau eine Stippvisite im Kirchenpavillon gemacht. Mehr als 200 liturgische Angebote haben die beiden Kirchen bisher gestaltet: Täglich zwei „Atempausen“ sowie insgesamt 36 Gottesdienste mit jeweils bis zu 250 Besuchern. Hinzu kommen weitere rund 100 Angebote, darunter eine spirituelle Taizé-Andacht mit fast 300 Menschen, ein Dahlienlabyrinth sowie Konzerte, Lesungen und Kabarett.

Ein Höhepunkt sei der ARD-Pfingstgottesdienst gewesen, der rund 400 000 Fernsehzuschauer erreicht habe. Tausende Menschen hätten zudem das Bühnenprogramm am „Tag der Menschen mit Behinderungen“, den Frauentag, die beiden „Kita-Tage“, einen Familientag sowie den Ökumenischen Kinderchortag und den Landesposaunentag besucht. Beeindruckend seien zahlreiche Aktionen in der „Friedenswoche“ gewesen, darunter die Umschmiedeaktion „Schwerter zu Winzermessern“.

Bei zwei Segnungsgottesdiensten seien insgesamt 30 Paare gesegnet worden. Auch habe es einige Taufen auf dem Kirchenareal gegeben – Trauungen seien erst nach dem Ende der Landesgartenschau für kommendes Jahr geplant, sagte Werner. Etwas schlechter gelaufen sind den Projektleiterinnen zufolge wegen der Hitze in der „Friedenswoche“ die „Gespräche auf der Kirchenbank“ mit Gästen.

Die Zusammenarbeit der ökumenisch besetzten Arbeitsgruppen und der 220 freiwilligen Helfer habe gut funktioniert. „Das selbstverständliche Miteinander zeigt sich darin, dass wir meist gar nicht wissen, wer welcher Konfession angehört“, sagte Pastoralreferentin Lambrich. Evangelische und katholische Kindergottesdienst-Teams hätten erstmals auf der Landesgartenschau zusammengearbeitet und wollten auch künftig Kindergottesdienste und Kinderbibeltage veranstalten. Insgesamt sei das ökumenische Miteinander durch „himmelgrün“ befruchtet worden, urteilt Lambrich: „Das kann Kreise ziehen, denn es geht doch so viel.“

Auch der KIRCHENBOTE beteiligt sich am Landesgartenschau-Programm. Eine Gesprächsreihe unter dem Motto „Blühende Landschaften“ startete vor rund 150 Teilnehmern im Juni mit Heiner Geißler und im Juli mit dem ehemaligen Kirchenpräsidenten Eberhard Cherdron. Am 20. August, 14 Uhr, geht es in der Gesprächsreihe weiter mit Landesgartenschau-Pfarrerin Mechthild Werner und KIRCHENBOTEN-Redakteur Klaus Koch. Am Sonntag, 30. August, wird Chefredakteur Hartmut Metzger um 14 Uhr mit Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer am Kirchenpavillon über das Thema „Deutsche Einheit“ diskutieren. Den Abschluss der Reihe bildet ein Gespräch zwischen Pfarrer Martin Schuck und Pfarrer Thomas Vieweg am 17. September, ebenfalls um 14 Uhr.

Das Kirchenprogramm bietet noch zwei weitere Schwerpunktwochen. Vom 30. August bis 5. September steht die „Schöpfung“ im Vordergrund sowie vom 27. September bis 3. Oktober das Thema „Eine Welt“. Der Kirchenpavillon soll nach dem Ende der Landesgartenschau für mindestens fünf Jahre stehen bleiben und für kirchliche Aktionen genutzt werden. epd/KB

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