Die aktuelle Wandzeitung der Kirche

Günter Krick gestaltet jeden Mittwochnachmittag den Schaukasten der Kirchengemeinde Mutterstadt

Behält seit 18 Jahren für seine Gemeinde alle Aktivitäten im Blick: Günter Krick am Schaukasten. Foto: Kunz

Günter Krick ist der Mann „auf den ersten Blick“. Der agile 73-Jährige aus dem vorderpfälzischen Mutterstadt versieht ein kirchliches Ehrenamt der besonderen Art: Seit 18 Jahren gestaltet er den Schaukasten der Kirchengemeinde an der Rückseite des Gemeindehauses. „Der Inhalt muss Leute auf den ersten Blick ansprechen, deshalb ist es nicht egal, wie Plakate, Zettel und Dekorationsmittel darin angeordnet sind“, sagt der Öffentlichkeitsarbeiter.

Der Schaukasten sei die Visitenkarte und die Wandzeitung der Kirchengemeinde. Daher sei es wichtig, immer aktuelle Mitteilungen und Ankündungen zu präsentieren. Beispielsweise sei es inakzeptabel, Hinweise auf Weihnachtskonzerte noch kurz vor Fastnacht im Kasten zu präsentieren. Jede Woche am Mittwochnachmittag gestaltet Krick seinen Kasten um. „Ob es nur eine Konzertankündiung ist oder der Hinweis, dass der Kindergarten der Gemeinde mit einem Energiezertifikat ausgezeichnet worden ist: Es muss so schnell wie möglich rein.“

Farbigkeit spreche das Auge auch an, weiß er. Das bunte Din-A4-Plakat von der Ausstellung über das evangelische Pfarrhaus im Historischen Museum in Speyer kommt deshalb in die Mitte. Krick arbeitet auch mit festen Plätzen für Rubriken. „Links oben ist immer der Gottesdienstplan zu finden, darunter der Wochenplan für Gruppentreffen und unten die Kasualien wie Beerdigungen und Hochzeiten. Dagegen unten rechts immer der Hinweis auf die Öffnungszeiten des Pfarrbüros“, erklärt der Gestalter. Das Ankündigungsplakat für das Kirchenkonzert in zwei Wochen hat er in den mittleren Bereich etwas weiter unten platziert. „Da schaut man eher hin als rechts oben“, sagt er. Freie Stellen werden mit Füllern wie biblischem Monats- und Wochenspruch versehen. Weil der Weg zum gemeindeeigenen Kindergarten am Schaukasten vorbeiführt, sieht Krick die Eltern als eine wichtige Zielgruppe. „Klar, dass wir das Energiezertifikat des Kindergartens schnell im Kasten haben wollten“, sagt er. Eng arbeitet Krick mit Pfarramtssekretärin Ulrike Klaus zusammen, die für ihn unter anderem auch Plakate mit Wochen- und Montagssprüchen bei christlichen Verlagen bestellt.

Günter Krick, der im weiteren Ehrenamt als „Kirchenkümmerer“ gern die Kirche oder die Grünanlage davor verschönert, beobachtet oft das Treiben gegenüber am Schaukasten. Menschen jeden Alters blieben davor stehen. Das sei ermutigend, sagt der quirlige Rentner, der auch am Gemeindebrief mitarbeitet. „Wir haben als Kirche das pralle Leben zu bieten, das soll man auch am Schaukasten sehen.“ dob

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