Neue Begegnungsstätte für Flüchtlinge im Hemshof

Ludwigshafener Apostelkirchengemeinde eröffnet „Treff global“ – Ein weiterer Beitrag zum Netz von ehrenamtlichen Initiativen in der Stadt

Jeden Dienstag geöffnet: In den Räumen des Flüchtlingstreffs im Hemshof wird Integrationshilfe angeboten. Foto: Kunz

Auch die protestantische Kirchengemeinde im Ludwigshafener Stadtteil Hemshof engagiert sich jetzt in der Flüchtlingshilfe: Zusammen mit dem „Treff International“, einer Einrichtung der Evangelischen Jugend Ludwigshafen, hat sie den „Treff global“ eröffnet. Immer dienstags öffnet die Begegnungsstätte im Gemeindehaus der Apostelkirche nun für zwei Stunden ihre Pforten.

Die neue Begegnungsstätte reiht sich in ein immer dichter werdendes Netz von ehrenamtlichen Initiativen zur aktiven Flüchtlingshilfe in Ludwigshafen ein, während gleichzeitig auch die Zahl der Asylsuchenden in der Stadt immer größer wird. Allein auf dem nahegelegenen Messplatz werden in diesen ­Tagen 240 Flüchtlinge in Notunterkünfte einziehen.

Der „Treff global“ wurde durch eine Kooperation der Apostelkirchengemeinde mit dem „Treff International“ möglich. Apostelkirchenpfarrer Stefan Bauer und „Treff-International“-Leiter Ibrahim Yetkin sind die beiden treibenden Kräfte. Die Gemeinde stellt die Räume, der „Treff International“ das Personal zur Verfügung. Zwei Mitarbeiter werden ab sofort jeden Dienstag von 16.30 bis 18.30 Uhr für das personelle „Rückgrat“ sorgen.

Ihr Ziel ist es, den Alltag der Zugewanderten besser zu gestalten und den Integrationsprozess zu beschleunigen. Bei Kaffee und Tee und – ganz wichtig für die Kommunikation mit der Familie und Freunden in der Heimat – kostenfreiem Internet können die Flüchtlinge im „Treff global“ Informationen und Unterstützung zu allen Fragen rund um ihr neues Leben bekommen. Bei Bedarf werden sie an Fachdienste, Beratungsstellen und Angebote im Stadtteil weitergeleitet. Zum Beispiel gehören die Deutschkurse und die Hausaufgabenbetreuung im „Treff International“ zur Angebotspalette. „Die Menschen müssen von Anfang an gefördert werden“, betonte Ibrahim Yetkin.

Bauer und Yetkin wünschen sich nun noch viele Ehrenamtliche, die mithelfen. „Diese Menschen brauchen unsere Hilfe“, warben der Pfarrer und der Flüchtlingstreffleiter. Freiwillige Helfer könnten zum Beispiel unterstützend wirken bei Informationen rund um Alltagsprobleme oder bei der Begleitung zu Ämtern oder dem Ausfüllen von Formularen und Anträgen.

Ganz bewusst blickt der „Treff global“ auch in den Sozialraum und möchte sich mit den Einrichtungen und Angeboten im Stadtteil wie etwa dem Haus der Diakonie, der Suppenküche oder der Kinderkleiderkammer „Fliegenpilz“ vernetzen. „Wir haben bereits ein gutes Netzwerk im Stadtteil, sodass wir etwas für die Menschen tun können“, ist sich Pfarrer Bauer sicher. Mit Stefan Syren vom Caritas-Förderzentrum St. Martin hatte sich bereits vor der offiziellen Eröffnung der erste Mitstreiter gefunden: Er möchte die Fahrradwerkstatt vom Haus St. Martin für die Flüchtlinge öffnen. „Wie genau das geschieht, müssen wir noch überlegen“, sagte Bauer, doch war ihm die Freude über den ersten aktiven Unterstützer deutlich anzusehen.

Die städtische Integrationsbeauftragte Hannele Jalonen dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Ich bin so stolz auf Ludwigshafen und die vielen Initiativen“, sagte sie mit Blick auf die bereits neun Arbeitskreise Asyl in den Stadtteilen und die wachsende Zahl von Flüchtlingscafés. Auch Ortsvorsteher Antonio Priolo (SPD) freute sich über den neuen Begegnungsort im Hemshof und sicherte seine Unterstützung zu. „Wir müssen uns begegnen und miteinander sprechen“, lautet seine Maxime für die Integration der Asylsuchenden.

Bauer und Yetkin sind nun sehr gespannt, wie sich der „Treff global“ entwickelt. „Wir sind offen für alle Initiativen und Ideen und dankbar für Menschen, die helfen“, laden die beiden zum Engagement ein. Anette Konrad

Meistgelesene Artikel