Der Chorraum muss weiter auf eine Sanierung warten

Bonhoeffer-Kirche in Wiesbach nach Renovierung mit Gottesdienst wieder in Dienst gestellt – Kosten belaufen sich auf rund 500 000 Euro

Dankte der Gemeinde für die finanzielle Hilfe: Pfarrer Stefan Mendling. Foto: Moschel

Wiesbach. Die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche im westpfälzischen Wiesbach ist mit einem festlichen Gottesdienst wieder in Dienst gestellt worden. Gemeindepfarrer Stefan Mendling und Dekan Fritz Höhn gestalteten den Gottesdienst liturgisch. Der Sakralbau aus dem Jahr 1325 war in den vergangenen 20 Monaten geschlossen, weil er aufgrund von Verschiebungen an der Giebelwand und eines undichten Dachs einsturzgefährdet war. Die katholische Gemeinde gab in ihrer Kirche und dem Michael-Schang-Haus Asyl, um die protestantischen Gottesdienste zu feiern.

Nach Angaben von Pfarrer Stefan Mendling wurde der Dachstuhl der Kirche komplett erneuert und erhielt neue Ziegel. Die Giebelwand wurde bis zur neunten Steinreihe der Sandsteinquader abgerissen und neu aufgemauert. „Grund war, dass die Giebelwand sich aufgrund undichter Fugen im oberen Bereich um 40 Zentimeter nach außen gewölbt hatte“, erklärte der Pfarrer. Alle Fugen zwischen den Sandsteinquadern seien neu vermörtelt und auch die Hohlräume in den Natursteinen mit Mörtel ausgekleidet worden. Ebenso seien die Elektrik und der Innenanstrich erneuert worden und ein schmiedeeisernes Geländer an der Haupt­treppe des Kirchengebäudes angebracht worden. Die bisherigen Kosten liegen bei rund 500 000 Euro.

Eine Haussammlung habe in den vergangenen Wochen in Wiesbach den stattlichen Geldbetrag von 10 000 Euro ergeben, sagte Mendling. Im Gottesdienst bedankte er sich bei den Gebern, Handwerkern, ehrenamtlichen Helfern, dem Architekten und der Theysohn-Stiftung, die einen Zuschuss von 15 000 Euro beisteuert. „Die Gemeinde hat diese 700 Jahre alte Kirche vor dem Einsturz gerettet“, hob der Pfarrer hervor.

Der Homburger Dekan Fritz Höhn räumte ein, dass sich der Bezirkskirchenrat in Homburg im Vorfeld nicht leicht getan habe mit der anstehenden Renovierung. „Man muss natürlich rechnen, wenn die Mittel beschränkt sind. Wir stellten uns die Frage, ob sich das überhaupt rentiert“, erklärte Höhn und sprach neben der doch eher kleinen Gemeindegröße auch die Auswirkungen des demografischen Wandels an. So habe sich der Bezirkskirchenrat die Entscheidung nicht leicht gemacht, die Renovierung zu stemmen. Er habe aber letztendlich die Entscheidung aus vollem Herzen getroffen.

Noch sei nicht alles Notwendige in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche renoviert, merkte der Gemeindepfarrer an. Der Grund sei, dass noch Gelder benötigt würden, um den von Feuchtigkeitsschäden beeinträchtigten Chorraum und die jahrzehntealte Beleuchtung instand zu setzen. 20 alte Neonröhren an den Wänden gelte es auszutauschen gegen LED-Lampen. Zwei der Leuchten hatte der Pfarrer am Tag vor der Indienststellung durch neue LED-Technik ersetzt, um den rund 100 Besuchern zu zeigen, wie hell es in der Kirche künftig werden kann.

Pfarrer Stefan Mendling bittet um Spenden für die Chorraumsanierung und die neue Beleuchtung. Die Kontoverbindung lautet: Sparkasse Südwestpfalz, IBAN: DE46 5425 0010 0075 0093 16, Stichwort: Innenrenovierung Kirche Wiesbach. mm

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