Bisher drei Windräder auf Kirchengrund

Verpachtung durch Pfründestiftung nur mit Zustimmung des Presbyteriums – Kirche bald selbst Betreiber

Einnahmequelle: 57 000 Euro verdiente die Landeskirche 2015 durch die Verpachtung von Grundstücken für Windräder. Foto: LM

Bei ihrem Engagement für den Klimaschutz setzt die Landeskirche weiterhin auf die Windkraft. Die kirchliche Pfründeverwaltung verpachte Grundstücke für Windkraftanlagen und sei kurz davor, gemeinsam mit den Pfalzwerken zwei Windkrafträder bei Bubenheim selbst zu betreiben, sagte die zuständige Oberkirchenrätin Karin Kessel. Positiver Nebeneffekt dieses Engagements ist, dass die Windkraft derzeit deutlich mehr Rendite abwirft als das Sparbuch.

Im Klimakonzept der Landeskirche sei Windkraft neben Fotovoltaikanlagen ein wichtiger Bestandteil, sagte Kessel. Zwar habe die Landeskirche ihr erstes Klimaschutzziel, den Kohlendioxidausstoß von 2005 bis 2015 um 25 Prozent zu senken, knapp verfehlt. Aber sie sei zuversichtlich, dass es gelinge, im nächsten Schritt des Konzepts bis 2020 den Ausstoß im Vergleich zum Jahr 2005 um 40 Prozent zu senken.

Derzeit stünden drei Windräder auf kirchlichem Gelände, sagte Renaldo Dieterich, Leiter des Pfründestiftungsverbands, der den kirchlichen Grundbesitz verwaltet. Dazu kämen noch einige Pachtverträge, durch die die Kirche deshalb Geld erhalte, weil eines ihrer Grundstücke im Schatten eines Windrads liege.

Im vergangenen Jahr habe die Landeskirche dadurch 57 000 Euro eingenommen. Über weitere Standorte auf kirchlichem Gelände gebe es Verhandlungen. Mit 750 000 Euro werde sich die Kirche demnächst bei zwei von den Pfalzwerken betriebenen Windrädern in Bubenheim beteiligen.

Die Kirche wisse, dass es um Windräder immer wieder Diskussionen gebe, sagte Dieterich. Jüngst etwa im Neustadter Ortsteil Mußbach, wo eines der geplanten Windräder auf Kirchengelände stehen sollte. Dieses Projekt hat sich aber höchstwahrscheinlich zerschlagen. Grundsätzlich müssten alle Windkraftanlagen das staatliche Genehmigungsverfahren durchlaufen, sagte Dieterich. Dabei werden auch die Auswirkungen der Anlagen auf die Nachbarschaft, die Landschaft und die Tierwelt überprüft.

Die Kirche verlange keine zusätzlichen Untersuchungen. Allerdings werde immer das örtliche Presbyterium informiert, wenn auf einem Grundstück der Landeskirche ein Windrad geplant sei. Spreche sich das Gremium dagegen aus, stelle die Kirche das Grundstück nicht zur Verfügung, sagte Dieterich. Das sei bisher einmal, in der Gemeinde Dannstadt, vorgekommen. koc

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