Mehr über Theologie reden

Altkirchenpräsident Cherdron referiert bei den Freunden der Union

Thema Pfälzer Kirchenunion 1818: Eberhard Cherdron (Dritter von rechts). Foto: view

Altkirchenpräsident Eberhard Cherdron hat dazu aufgerufen, innerhalb der Landeskirche wieder mehr über theologische Themen zu diskutieren. Wenn sich jeder nur seine eigene Theologie zurechtlege, sei dies zu wenig, sagte Cherdron bei einem Treffen der Freunde der Union in Kaiserslautern. „Wir brauchen den Austausch über Glaubensfragen.“

In seinem Vortrag legte Cherdron dar, dass bei Gründung der Kirchenunion in der Pfalz im Jahr 1818 die Bekenntnisfrage zu langwierigen Auseinandersetzungen mit der bayerischen Obrigkeit führte. Die Unionsgründer wollten zunächst nur das Neue Testament als Grundlage der Kirche anerkennen und alle anderen Bekenntnisschriften der Reformierten und Lutheraner abschaffen. Nach Intervention aus München wurde schließlich beschlossen, die ganze Heilige Schrift als Grundlage zu nehmen und alle anderen Bekenntnisschriften in gebührender Achtung zu halten. Diese Formulierung in der Unionsurkunde gilt für die Landeskirche bis heute.

Die Freunde der Union haben sich auf Initiative des KIRCHENBOTEN gegründet. Ziel der offenen Arbeitsgruppe sei es, über das Selbstverständnis der Pfälzer Protestanten in der heutigen Zeit zu diskutieren und Grundlagen für dieses Selbstverständnis zu erarbeiten, sagte KIRCHENBOTEN-Chefredakteur Hartmut Metzger. Die Freunde der Union verstünden sich dabei weder als kirchenpolitische Gruppe noch als ein Organisationsteam für die Vorbereitung der Feiern zum 200. Jahrestag der Union im Jahr 2018.

Die Diskussion über den Glauben und die Kirche in der Gegenwart solle nicht nur unter Theologen geführt werden, sondern vor allem unter Laien, sagte Metzger. Deshalb sei geplant, die Arbeit der Freunde der Union über die Bezirkssynoden in die Presbyterien hineinzutragen. Schließlich sei die Union 1818 auch keine Bewegung der Pfarrer, sondern des Kirchenvolks gewesen. koc

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