Noch kein Aus für Zweibrücker Klinik

Landesverein betreibt Zweibrücker Krankenhaus zunächst weiter – Gespräche mit möglichen Investoren

Kündigten das weitere Vorgehen an (von rechts): Oberkirchenrat Sutter, die Vorstandsmitglieder Karlheinz Burger und Bianca Pfeuffer sowie die Sprecherin des Landesvereins für Innere Mission Sabine Liebold. Foto: Steinmetz

Der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM) will sein wirtschaftlich angeschlagenes Evangelisches Krankenhaus in Zweibrücken zunächst in Eigenregie weiterbetreiben. Gemeinsam mit dem katholischen Nardini-Klinikum solle der Teilbereich der Inneren Medizin weitergeführt werden. Dafür seien beim rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium Mittel aus dem Krankenhausstrukturfonds von acht Millionen Euro beantragt worden, sagte der LVIM-Verwaltungsratsvorsitzende, Oberkirchenrat Manfred Sutter, nach einer Mitgliederversammlung in Zweibrücken. Als weitere Option gebe es derzeit Gespräche mit potenziellen Investoren aus dem Krankenhausbereich, um die Klinik weiterzuführen.

Oberstes Ziel sei es, die medizinische Versorgung in Zweibrücken zu sichern und die rund 320 Arbeitsplätze am Evangelischen Krankenhaus so weit wie möglich zu erhalten, sagte Sutter. Der Landesverein werde sich dafür im Rahmen seiner finanziellen Fähigkeiten einbringen. Für möglichst alle Mitarbeiter des Krankenhauses solle es einen Arbeitsplatz geben in Einrichtungen des LVIM, der Diakonissen Speyer-Mannheim oder der Landeskirche.

Die Mitgliederversammlung des LVIM habe entgegen anderslautender Medienberichte kein Ende des Evangelischen Krankenhauses mit seinen 277 Betten beschlossen, machte LVIM-Vorstandsmitglied Karlheinz Burger deutlich. „Entsprechende Schlagzeilen sind nicht nachvollziehbar.“

Am 20. Juni werde die Mitgliederversammlung des Landesvereins zusammenkommen, um über die Zukunft des Evangelischen Krankenhauses zu beraten, sagte Sutter. Fusionsgespräche des LVIM mit den wirtschaftlich erfolgreichen Diakonissen Speyer-Mannheim würden erst aufgenommen, wenn Klarheit über die Situation des Landesvereins herrsche. In der angespannten Situation des Landesvereins und des Zweibrücker Krankenhauses wäre es nicht verantwortungsvoll, wenn er sich von der Spitze des LVIM-Verwaltungsrats zurückzöge, sagte Sutter.

Seit vergangenem Dezember verhandelt der LVIM mit dem katholischen Nardini-Klinikum St. Elisabeth, einem langjährigen Konkurrenten, über eine Verbundlösung. Diese soll das wirtschaftliche Überleben des Evangelischen Krankenhauses sichern, das durch Umstrukturierungen, Personalabbau sowie den Weggang vieler Chef- und Oberärzte weiter erschwert wurde. Kirchliche Vertreter in Zweibrücken bezeichneten eine mögliche Schließung des Krankenhauses als Katastrophe für die Menschen in der wirtschaftlich schwierigen Region. epd

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