Dreimal Kunst in der Stiftskirche

Landeskirche beteiligt sich am Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ – Drei Künstler stellen aus

Kunst und Raum: Derzeit zeigt Judith Röder ihre Videoinstallation in Hanau. Im Mai kommt sie nach Kaiserslautern. Foto: Brenner

Mit dem Projekt „Bild – Wort – Bild“ beteiligt sich die pfälzische Landeskirche an dem EKD-Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“. Es gebe nicht viele Gemeinden, die sich mit Kunst beschäftigten, sagt Birgit Weindl, Kunstsachverständige und Referentin am Institut für kirchliche Fortbildung. Deshalb sei das Konzept für das Projekt von drei Landeskirchen gemeinsam erarbeitet worden. Gastgeberin in der Pfalz ist die Stiftskirche in Kaiserslautern.

Drei Künstler werden drei Kirchen in drei Landeskirchen bespielen, sagt Weindl. Dabei bewirbt jede Landeskirche das Projekt für sich alleine. Die drei Künstler haben sich die drei Kirchen, neben der Stiftskirche die Johanneskirche in Hanau und die Citykirche Konkordien in Mannheim, angeschaut und ein Kunstwerk geschaffen, das speziell auf die drei Räume zugeschnitten ist und an allen drei Orten nacheinander gezeigt wird. „Die Kunst geht auf Wanderschaft“, sagt Weindl.

Derzeit ist in Hanau die Videoinstallation „Schirm“ von Judith Röder zu sehen. Mit ihr beginnt am 8. Mai auch das Programm in der Stiftskirche Kaiserslautern. Ab 12. Juli gestaltet Waltraud Munz den Chorraum der Kirche mit Rollrasen und floralen Elementen. Ab 11. Oktober geht Klaus Schneider mit seiner Arbeit „Fake“ der Frage nach Original- und Idealbildern nach. So gebe es zahlreiche Abbildungen von Jesus, obwohl niemand wisse, wie er wirklich ausgesehen habe, sagt Weindl.

Sie sei gespannt, wie die Kunstwerke in der puristischen gotischen Stiftskirche wirkten, sagt Weindl. Jede künstlerische Arbeit locke andere Themen aus den Räumen hervor, in denen sie gezeigt werde. Die Sprache des Kunstwerks trete mit der Raumsprache in Verbindung. Hinzu komme bei Gottesdiensten noch die Sprache der Verkündigung und die der Musik.

Zu den einzelnen Präsentationen gebe es ein umfangreiches Begleitprogramm. Am 31. Mai kommt die Pfalz­galerie mit ihrem „Kunst(früh)stück“ in die Kirche. Vom 11. bis 13. März bietet das Institut für kirchliche Fortbildung eine dreiteilige Fortbildung zu „Kunst und Kirche“ an. Das Projekt wird von dem Kaiserslauterer Fotografen Thomas Brenner dokumentiert. Abschluss ist am Reformationstag, 31. Oktober, in der Stiftskirche. koc

Meistgelesene Artikel