Musikvideos über dem Altar

500 Besucher bei der Aktion „Pop meets Gott“ in Kirchheimbolanden

Auszeit während des Residenzfests: Die Installation in der Peterskirche. Foto: Stepan

„Kann nicht sein! Ich glaub’s nicht!“, ruft ein Jugendlicher, als er in die Peterskirche in Kirchheimbolanden eintritt. Der Grund: Bushido rappt auf der Leinwand hinter dem Altar.

Die Aktion, die Gemeindediakon Gerhard Jung in der Peterskirche ins Leben gerufen hat, heißt „Pop meets Gott“. Sie will den Menschen, die im Trubel des Residenzfests unterwegs sind, eine besondere Auszeit anbieten. Denn mit Musikvideos will Jung die Besucher zum Nachdenken über Gott anregen. „Die Lieder haben alle etwas mit Gott zu tun“, begründet er die Liedauswahl, die auf einer Art Menütafel am Eingang zu lesen ist. Darauf stehen Songs von „Ich und Ich“, den „Toten Hosen“, „Silbermond“ und anderen. Auch ist der Kirchenraum mit bunten Scheinwerfern stimmungsvoll beleuchtet. Auf dem Boden lädt ein aufgeklebtes Labyrinth ein, einen „Kreuzweg“ um den Altar zu gehen. Dabei dreht sich alles um Sprichwörter zum Thema „Kreuz“.

Vier Abende in Folge dauerte die Aktion. Sie endete am Montagabend mit dem Abschlussfeuerwerk des Residenzfests. Insgesamt kamen rund 500 Besucher in die Peterskirche. „Die meisten waren positiv überrascht, dass sich die Kirche so modern präsentiert“, sagt Gerhard Jung. Das sei auch sein Ziel mit der musikalisch-visuellen Installation. „Ich will, dass die Menschen Kirche auch mal ganz anders wahrnehmen und durch die Popsongs angeregt werden, Gott in der Musik und in ihrem Alltag zu begegnen.“

Schon zum dritten Mal beteiligt sich der Gemeindediakon mit der Aktion in der Peterskirche am Residenzfest. „Nächstes Jahr steht das Thema Liebe im Mittelpunkt“, verrät Jung. Doch auch schon während des Christkindl­markts vom 2. bis 4. Dezember will er in der Kirche wieder Scheinwerfer, Leinwand und Projektor aufbauen. „Das wird dann etwas weihnachtlicher“, verspricht der Gemeindediakon. stm

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