Türen für mehr soziale Gerechtigkeit

Auftakt der Diakonie zum Reformationsjubiläum – Regionale Ausstellungen zwischen Januar und März

Gerechtigkeit für alle: Besucherinnen des Jahresempfangs betrachten die von Diakonie-Mitarbeitern gestalteten Türen. Foto: Kunz

Das Diakonische Werk wirbt anlässlich des 500. Reformationsjubiläums der evangelischen Kirche im kommenden Jahr mit einer Kampagne für mehr soziale Gerechtigkeit. Mit der Mitmachaktion „Türen öffnen. Gerechtigkeit leben“ wollten die Mitarbeiter in diakonischen Einrichtungen ihre Ideen dazu einbringen, sagte Ingolf Hübner von Diakonie Deutschland beim Jahresempfang der pfälzischen Diakonie in der Ludwigshafener Friedenskirche.

Bei der Kampagne seien diakonische Einrichtungen, Projekte und Initiativen dazu eingeladen, in Workshops gemeinsam auf Türen ihre Visionen zum Thema Gerechtigkeit kreativ zu gestalten, sagte Hübner. In regionalen Ausstellungen sollen sie zwischen Januar und März 2017 ausgestellt sowie von Mai bis September bei der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg gezeigt werden. Hintergrund ist der überlieferte Anschlag von Martin Luthers 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an die Tür der Wittenberger Schlosskirche, was als Beginn der Reformation gilt.

Im Geiste Luthers wolle die Diakonie mit ihrer Türenkampagne die Kirche und die Gesellschaft an ihre soziale Verantwortung für Schwächere erinnern, sagte Hübner. Diakonischer Grundauftrag sei es, der Gerechtigkeit, und damit allen Armen und Benachteiligten, die Tür zur Gesellschaft zu öffnen, ergänzte Diakoniedezernent Oberkirchenrat Manfred Sutter vor rund 250 pfälzischen Diakonie-Mitarbeitern. Der Vorrang der Ökonomie im Alltagsleben schlage „vielen Menschen die Tür vor der Nase zu und schließt sie aus von einer gerechten Teilhabe“.

Diakoniepfarrer Albrecht Bähr nannte als besondere Arbeitsfelder der Diakonie in den kommenden Jahren die wachsende Kinder- und Altersarmut. Die Diakonie mit ihren flächendeckenden Hilfs- und Beratungsangeboten nehme eine wichtige anwaltschaftliche Funktion für Menschen ein, „die nicht genug haben im Leben“, sagte Bähr. Bisher 15 Türen sind im Bereich der pfälzischen Diakonie unter anderem in Kindertagesstätten sowie Einrichtungen der Suchtkranken- und Behindertenhilfe, von Freiwilligendiensten und Beratungsstellen gestaltet worden, informierte Pfarrerin Sabine Jung vom pfälzischen Diakonie-Vorstand. Die pfälzischen Türen der Aktion werden von 7. bis 11. April anlässlich des Europäischen Stationenwegs zum Reformationsjubiläum in der Speyerer Innenstadt gezeigt. epd

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