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Freitag, 09.11.2018 – 16:00 Uhr

Pogromgedenken

"Geh mal bei die Hirschs, Levys, Seligmanns und Oppenheimers ..."

Das waren noch Zeiten, als man in Homburg an allen Ecken auf diese Namen stieß. Überall konnte man in jüdischen Geschäften einkaufen, am Marktplatz, in der heutigen Eisenbahn- und Karlsbergstraße, Vieh und Futtermittel, Leder, Wäsche, Stoff, Brot und Früchte…

Im Verwaltungsbezirk Homburg sind Ende des 19. Jahrhunderts 627 jüdische Bürgerinnen und Bürger verzeichnet, in Homburg Mitte 32 Gewerbetreibende. Ab 1933 ändert sich das rapide. Es beginnt ein Massenexodus. Im Oktober 1940 werden die letzten siebzehn noch hier lebenden jüdischen Bürgerinnen und Bürger deportiert. Was sie hatten, wurde ihnen abgenommen, entweder für Spottpreise oder nichts. Totalausverkauf. Armes Homburg. Nicht nur die Menschen und Geschäfte, auch die Kultur fehlte. Kein Chanukka, kein Laubhüttenfest, kein lebendiger Austausch, keine gegenseitige Unterstützung. Noch im Jahr 1847 hatte die jüdische Gemeinde für den Bau der evangelischen Kirche 60 Gulden gespendet! Im Gegenzug zerstörten die „Christen“ im Morgengrauen des 10. November 1938, in einer Aufwallung des „spontanen Volkszorns“, die Homburger Synagoge und das Geschäftshaus von Aron Salmon in der Eisenbahnstraße.

Wir stellen und dieser Erinnerung, zur Mahnung. Wir haben keine Zukunft, wenn wir die Vergangenheit vergessen!

9. November, 16 Uhr, Stadtkirche und ehemalige Synagoge

Leitung Pfarrerin Petra Scheidhauer
Ort Prot. Stadtkirche Homburg, Kirchenstraße 11, 66424 Homburg
Veranstalter Prot. Kirchengemeinde Homburg
Dokumente Pogromgedenken