Deutsche Christen

Die 1932 in Berlin gegründete ‚Glaubensbe­we­gung Deut­sche Christen‘ (DC) war eine innerevangelische Kir­chen­partei. Sie sah „in Rasse, Volks­tum und Na­tion von Gott geschenkte Lebens­ord­nun­gen“ und forderte die „Entjudung der kirchlichen Bot­schaft“ durch Ab­schaffung des Alten Testa­ments. Im Sep­tem­ber 1933 wurde der ostpreußische DC-Lan­des­leiter Ludwig Müller zum Reichs­bischof gewählt.

Ende der Kirchenparteien

In der Pfalz stellten der Protestan­ten­verein und die Posi­tive Vereinigung im Mai 1933 ihre kirchenpolitischen Aktivi­täten ein und empfahlen ihren Mitglie­dern den An­schluss an die DC. Über die Hälfte der pfälzischen evan­gelischen Pfarrer trat bis November 1933 den DC unter deren Landesleiter Lud­wig Diehl bei. Nach Diehls Wahl zum Lan­des­bi­schof führte der Kaiserslauterer Reli­gions­leh­rer Eugen Neumüller ab 1935 die DC, denen zu diesem Zeit­punkt viele Pfar­rer wieder den Rücken gekehrt hatten.

Spaltung der Bewegung

Nach 1936 spaltete sich die Be­we­gung auch in der Pfalz in einen gemäßigten und einen radikalen Flü­gel, der den Nationalso­zialis­mus verherrlichte. Führende Ver­treter dieser nationalkirchlichen Bewe­gung waren die Pfarrer Eugen Will­mann (Frankenthal), Wilhelm Gru­ber (Breit­furt), Emil Lind (Speyer) und Dekan Karl Emrich (Lud­wigs­hafen). Mit ihren gegen die Kirchen­ord­nung verstoßenden ‚Gottesfeiern‘ erzeugten sie teilweise Wider­stand. Selbst der Lan­des­kirchenrat dis­­tanzierte sich, ließ es aber nicht zum Konflikt kommen.

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