Pfälzische Pfarrbruderschaft

Widerstand gegen den Kurs der Landeskirche

Mit den Beschlüssen der Landessynode am 28. Juni 1934 ordnete sich die Landeskirche weitgehend der von den DC dominierten Reichskirche unter. Als Reaktion darauf trafen sich zehn Pfarrer mit dem Ziel, dem Kurs der Landeskirche „entschlossenen Wider­stand“ entgegen zu setzen und den anstehenden Auftritt von Reichsbischof Müller in Kaiserslautern zu boykottieren.

Forderung nach Distanzierung und Abkehr

Im September 1934 schlossen sich in Diemerstein DC-kritische Kräfte zur Pfarrbruderschaft zusammen. Sie forderte unter anderem die Distanzierung vom Reichsbischof, die Abkehr Landes­bischof Diehls von den Deutschen Christen und die Wiedereinsetzung der Synode von 1933. Doch Gespräche mit dem Landeskirchenrat scheiterten.

Die Pfarrbruderschaft nahm zunächst eine diffuse Haltung zur Bekennenden Kirche ein und war erst ab 1935 auf den Bekenntnis­synoden im Reich vertreten. Andererseits strebte sie eine Mitwir­kung in Landessynode und Kirchenregierung an. Im März 1936 wurden sechs ihrer Mitglieder in die Synode, drei davon in die Kirchen­re­gierung aufgenommen. In Herxheim am Berg bildete sich daraufhin ein Kreis junger Theologen, die diesem Kurs widersprachen.

Verbot der Pfarrbruderschaft

Die Arbeit der Pfarrbruderschaft wurde zunehmend durch die Ge­stapo erschwert. Schließlich wur­de sie im März 1938 verboten und ihr Versammlungslokal geschlossen. Nur wenige ihrer Mitglieder lehnten im April 1938 den Treueid auf Adolf Hitler ab.

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