Saarabstimmung 1935
Ausgliederung des Grubenreviers an Saar und Blies
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde gemäß Versailler Vertrag das Gruben- und Hüttenrevier an Saar und Blies aus Teilen der bayerischen Pfalz (Bezirksamt St. Ingbert und Teile der Ämter Homburg und Zweibrücken) und der preußischen Rheinprovinz (Teile des Bezirks Trier) ausgegliedert. Wirtschaftlich unterstand das ‚Saargebiet‘ Frankreich, politisch für 15 Jahre dem Völkerbund.
Seit 1922 fanden hier allgemeine, freie und geheime Wahlen zum sogenannten Landesrat statt. In deren Verlauf zeigte sich eine Dominanz des katholischen Zentrums, während die NSDAP bis 1932 eine Splitterpartei blieb. Ab 1933 wurde die Bevölkerung an der Saar von der ‚nationalen Revolution‘ mitgerissen.
Rückkehr zum Deutschen Reich
90,8 Prozent der Saarländerinnen und Saarländer stimmten am 13. Januar 1935 für die Rückkehr zum Deutschen Reich. Die evangelischen Pfarrer des Saargebietes befürworteten die Rückgliederung einmütig und begrüßten das Ergebnis der Volksabstimmung mit Glockengeläut. Der pfälzische Gauleiter Josef Bürckel (Gau Pfalz-Saar, später Gau Saarpfalz) wurde ‚Reichskommissar für das Saarland‘. Während in den preußischen Saarsynoden heftig um das Verhältnis zum NS-Staat gerungen wurde (‚Kirchenkampf‘), fiel dieser Streit in den saarpfälzischen Gemeinden weitgehend aus.