Das Schweigen der Kirche

Von wenigen kritischen Theologen wie Johannes Bähr, Oswald Damian, Karl Groß und Heinz Wilhelmy abge­­sehen, schwiegen die meisten protestantischen Pfarrer zu den Unrechtsmaßnahmen der nationalsozialistischen Regierung.

Keine Proteste, kein Widerspruch

Die Protestantische Kirche der Pfalz intervenierte weder gegen das 1933 verabschiedete „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ noch gegen die 1940 einsetzenden Euthanasie-Maßnahmen. Das evangelische Krankenhaus Zweibrücken war an der Durch­führung von Zwangssterilisationen beteiligt. Landeskirchenrat, Kir­chen­re­gie­­rung und Landesbischof protestierten nicht gegen den Boykott jüdischer Geschäfte 1933, gegen die Pogrome im November 1938 oder gegen die De­por­tation von 825 jüdischen Frauen, Män­nern und Kindern in das französische Internierungslager Gurs im Oktober 1940. 

Mutiger Einsatz einzelner Pfarrer für Verfolgte

Auch zur Verfolgung der Zeugen Jeho­vas, von katholischen Geistlichen, Kom­mu­nis­ten und Sozialdemokraten, Homo­sexu­ellen und sogenannten Unange­passten waren keine offiziellen Proteste seitens der Landeskirche vernehmbar. Dennoch bewiesen einzelne Pfarrer durch­­aus Mut und setzten sich für bedrängte Personen ein, wissend, dass sie mit Repressalien rechnen mussten.

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