Vita Judith Röder
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Judith Röder  „Schirm“

Judith Röder arbeitet auf poetisch-subtile Weise mit Glas und bewegten Lichtprojektionen. Das Alltagsmaterial Glas erfährt durch sie eine uns ungewohnte Verarbeitung. Gebrauchsglas wird seiner ursprünglichen Funktion enthoben und in neue Ausdrucksformen transformiert. Dabei fungiert das Material stets als „Träger“ von Inhalten. In unserer Wahrnehmung kann Glas in seiner Transparenz nahezu unstofflich wirken. Als Trennebene vereint es den Gegensatz von Grenze und Durchlässigkeit. Im Augenblick extremer Erhitzung ist es flüssig und formbar, fällt jedoch schnell erkaltet zurück in totale Erstarrung und Härte. In der Koppelung mit bewegten Lichtprojektionen eröffnet sich ein wechselseitiges Bedingungsverhältnis aus dem kontinuierlichen Ablauf von Zeit und der Starre des Materials. Bewegung verharrt in Erstarrung und löst sich in gleicher Weise wieder in Bewegung auf

Ihre Arbeiten zeigen Bilder im Augenblick ihrer Entstehung oder ihrer Auflösung. Von besonders flüchtiger Gestalt erscheinen diese auf dem Trägermaterial Glas, überlagern sich mit den Lichtreflexionen und den Bildern des Raumes und der Betrachter.

Judith Röders Arbeiten thematisieren Momente großer Einfachheit. Ihre künstlerische Zuwendung beseelt das vermeintlich Banale. Alltägliches wird beobachtet, scheinbar Unbedeutendes wird herausgefiltert (im Video hier in der Kirche z.B. der Atemhauch auf einer Glasplatte).

Zwischen der handhabbaren Gegenständlichkeit und dem kaum noch wahrnehmbaren Flüchtigen entsteht ein Zwischenbereich, der eher erahnt als präzise gefasst werden kann. Mit inhaltlicher Klarheit und der auf wenige Elemente konzentrierten Formsprache bewegen sich die Arbeiten von Judith Röder an der Grenze zum Immateriellen und führen in die Tiefe, die hinter dem Sichtbaren zu finden ist. 

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