Kunst und Kirche begegnen sich in der Stiftskirche in Kaiserslautern

Christina Kubisch sammelt seit längerer Zeit das Wort „Stille“ in allen ihr zugänglichen Sprachen der Welt. Dazu gehören Schriftsprachen aber auch nur gesprochene Sprachen wie sie z.B. bestimmte afrikanische Stämme benutzen. Viele Worte, die Stille bedeuten, klingen je nach Kulturkreisen und Kontinenten sehr ähnlich, andere sind lautmalerisch und fast magisch.

Im Chorraum der Stiftskirche werden über eine Vielzahl von Lautsprechern die verschiedenen Worte zu hören sein: als dichte Gruppen, in Form von rhythmischen Überlagerungen, als Soli, als miteinander kommunizierende Stimmgruppen, als Sprachgewirr, das nur eines gemeinsam hat: den Begriff „Stille“.

Im Bereich des Nordeingangs werden die Worte in den verschiedenen Sprachen als Projektion animierter Sonagramme auf das Denkmal projiziert. Ein Sonagramm ist eine Art Grafik, die entsteht, wenn mittels spezieller Technik eine Klangfrequenz in etwas Sichtbares übertragen wird. Die in helleren und dunkleren Strichen erscheinenden Bilder gehen langsam ineinander über und ergeben in ruhigem Wechsel einen Fluss von abstrakten Linien und Flächen. Man kann sie als reines Bildmaterial sehen oder auch versuchen, den Ursprung der Worte in den verschiedenen Sprachen wiederzuerkennen.

Fotos: privat