Kirche als Ort des Verweilens?

Im Zuge der Modernisierung und Globalisierung entstehen immer mehr Orte mit sinnentleerten, transistorischen Funktionen wie Flughäfen, Supermärkte, Flüchtlingslager oder Hotelketten. Es sind „Orte des Ortlosen“, die nicht in die Tiefe gehen und nicht mit Erinnerungen verbunden sind. So stiften sie keine individuelle Identität und keine sozialen Beziehungen, sondern sind Orte des Identitätsverlustes, sie schaffen Einsamkeit und Gleichförmigkeit.
Zu diesen existieren auch Orte des Wartens als Zustand der fremdverordneten Passivität und der Freiheitsbeschränkung.  Orte des Wartens können zu Orten des Verweilens werden, wenn sie verstanden werden als Raum für Reflexion, Meditation und Kreativität. Auch Orte des sich selbst Verlierens können bespielt und sich angeeignet werden.
Wo und wie verortet sich Kirche in diesem Gefüge? Dienen Kirchenräume Passanten als besondere Kulisse oder wodurch haben sie identitätsbildende Kraft als Orte, die in die Tiefe verweisen? Gelingt es Kirche, ihre eigene Situation des Wartens auf die Wiederkehr Christi in Orte des Verweilens zu verwandeln?
Im Spannungsfeld dieser Fragen werden wir uns in dieser Fortbildungstagung theoretischen Ansätzen, Positionen zeitgenössischer Künstler*innen und eigenen praktischen Erprobungen widmen, eine Ausstellung oder ein Künstleratelier besuchen und Zeit zum Austausch haben.

Eine Kooperationsveranstaltung mit der Evangelischen Kirche in Württemberg.