Kirche Minfeld

Die Protestantische Kirche in Minfeld

Protestantische Kirche Minfeld

In der Mitte des 11. Jahrhunderts legten Mönche aus Seltz den Grundstein für den romanischen Saalbau der Minfelder Pfarrkirche.
Sie liegt an einer Hangkante am Ortsrand des kleinen Straßendorfes in der ländlich geprägten Südpfalz. An das Kirchenschiff schließt sich östlich der Turm an.
Um das Jahr 1500 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut: Zwei Seitenkapellen erweiterten den Kirchenraum (eine davon der Volksheiligen des Mittelalters, der heiligen Anna geweiht), ein gotischer Chorbogen ersetzte den alten romanischen und führt in den mit zwei gotischen Fenstern und einem Kreuzrippengewölbe ausgestatteten Chorraum mit anschließender Sakristei. Eine ausführliche Ausmalung (ein Himmelsgarten an der Decke der Annakapelle, Evangelisten, Kirchenväter, Propheten an der Decke des Chorraums, das Glaubensbekenntnis an den Chorwänden) schloss die Erweiterungsarbeiten ab. Nachdem sich Minfeld 1556 der Reformation angeschlossen hatte, erfolgte 1617, zum 100jährigen Jubiläum des Thesenanschlages, eine neue Ausmalung der Kirche, die mittlerweile dritte Ausmalungsschicht.

Die Minfelder Kirche gehört zu den wenigen der Pfalz, die nachweislich im 16. Jahrhundert eine Orgel besessen haben. Sie wurde im 30jährigen Krieg zerstört. Das Prospekt der heutigen Winterhalter-Orgel aus dem Jahr 1988 ist denkmalgeschützt. Es wurde zwischen 1752 und 1763 von Johann Michael Hartung von Dürkheim errichtet. Eine Seltenheit ist die 1792 in Minfeld von H. Louis aus Landau gegossene große Glocke, der „große Bär“.

Bemerkenswert ist die im Jahr 2005 wieder entdeckte fast vollständig erhaltene Piscina in der Sakristei.

Am 25.07.1686 wurde die Kirche zur Simultankirche erklärt und blieb dies bis zur Einweihung der heutigen katholischen Kirche im Jahr 1930. In den 30er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts erfolgten in der jetzigen protestantischen Kirche Minfeld größere Renovierungsmaßnahmen. Dabei wurden auch die alten Wandmalereien entdeckt. Sie machen die Kirche zu einem sehenswerten Kleinod, das jeden Sonn- und Feiertag nach dem Gottesdienst für Besucher geöffnet ist (offene Kirche).