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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
(zum Anhören auf den Lautsprecher klicken)

Die Martinskirche in Billigheim

Die Türme der protestantischen Kirchen der Gemeinden Billigheim, Ingenheim, Mühlhofen und Appenhofen prägen in besonderer Weise sowohl das Orts- wie auch das Landschaftsbild dieses Landstriches. Gleich aus welcher Himmelsrichtung man sich nähert, fesseln die Türme den Blick. Ganz besonders die charakteristische und weithin sichtbare, ins Land hinein grüßende Billigheimer Martinskirche, mit ihrer welschen oder barocken Haube und der aufgesetzten Laterne. Sie ist neben dem Obertor - einem Teil der Stadtbefestigung aus dem Jahre 1468 - ein Wahrzeichen des Ortes.
Der älteste Teil ist der Unterbau des Turmes aus dem 11. Jhd., der im 16. Jhd. erhöht und später in heutiger Gestalt abgeschlossen wurde.

Der Chor aus dem 14. Jhd. ist ebenfalls ein kunsthistorisches Kleinod, denn sein Kreuzrippengewölbe beherbergt sehr sehenswerte gotische Wandmalereien aus der Zeit um 1400.
Sie schmücken in einem Bilderzyklus von 3 übereinander laufenden Zonen den Chor. Auf die sieben Wandabschnitte des Chorraumes verteilt, sind 46 Figuren und Szenen, denen Spruchbänder beigegeben sind. Die Darstellungen - erst 1892 wurden die Wandmalereien entdeckt - entpuppten sich dabei teilweise als lehrhaftes Unterrichtsmittel zum Auswendiglernen und Einprägen für die Gläubigen bzw. die Kirchenbesucher der Gottesdienste jener Zeit. So ist z.B. in der Billigheimer Kirche die frühest bekannte Darstellung des "Vater Unser" erhalten, eine kulturhistorische Kostbarkeit also.

Bilder der Fresken finden Sie hier.

Kirchturmreinigung in der Prot. Martinskirche Billigheim

Mitglieder des Naturschutzverbandes (NVS), Ortsgruppe Billigheim waren am Samstag, den  07. Februar  2015  wieder aktiv: Auf Anfrage des Presbyteriums der prot. Kirchengemeinde Billigheim-Ingenheim reinigten Karl Bohlender, Uwe Deck, Jürgen  Holk, Peter Schöpe, Marcus Wirth und Dieter Zeiß mit Unterstützung von Klaus Adolph und Holger Kreuz vom Presbyterium in einem mehrstündigen Arbeitseinsatz Turmspitze und Glockenraum im Billigheimer Kirchturm von altem Taubenkot.

Zwar war im Jahr 2010 eine intensive Reinigung der Turminnenräume durch den NVS erfolgt, doch fanden durch fehlende Lamellen  an den Läden vorrangig Tauben eine Möglichkeit, sich erneut dort einzunisten.

Die damals unter Mitwirkung des ehemaligen Umweltpfarrers der prot. Landeskirche, Gerhart Postel, angebrachten Nisthilfen für Dohlen, Schleiereulen und Turmfalken waren nicht die Ursache für die Verunreinigungen. Diese sind entsprechend konstruiert und bieten den Vögeln eine wichtige Brutmöglichkeit. Allein der Taubenschlag brachte wohl die Probleme mit sich, die erneut eine dringende Säuberung erforderlich machte. Um die Helfer bei diesem Arbeitseinsatz keinen gesundheitlichen Gefährdungen auszusetzen, waren die von Klaus Adolph mitgebrachten Schutzanzüge einschließlich des Mundschutzes wichtig. Denn beim Abschaben und Zusammenfegen des eingetrockneten, aggressiven Vogelkotes entwickelte sich erheblicher Staub.

Große Mengen an Taubendreck wurden an diesem Vormittag mit nicht geringem Aufwand in Eimer gefüllt und über eine Seilwinde nach unten transportiert. Dort wurde der Schmutz auf einen Anhänger geladen und fachgerecht entsorgt.

Als Entschädigung für eine nicht gerade angenehme Arbeit gab es ungewöhnliche Eindrücke aus der Vogelperspektive…und zum Abschluss der Aktion einen wärmenden Kaffee.

 

Text T.H., Fotos: Marcus Wirth