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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
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Pfarrer Friedrich Theodor Frantz

Dies ist eine Kurzfassung, detailliertere Informationen erhalten sie in der Vollversion

Im Rahmen der Erwachsenenbildung in der protestantischen Kirchengemeinde Ingenheim-Appenhofen fand am 19.01.05 im prot. Gemeindehaus in Ingenheim ein Vortrag über den Pfarrer Friedrich Theodor Franz stand. Einen Rückblick über diesen Vortrag finden Sie hier.

Die Nachkommen der Familie August Gienandt sind im Besitz eines künstlerischen Taufbriefes ihres Vorfahren Jakob Leiner, geb. 11.11.1823 und getauft am 23.11.1823, das war das erste Kind, das in der neu erbauten Kirche getauft wurde. 1857 schrieb August Becker in „Die Pfalz und die Pfälzer“ über Pfarrer Frantz: „Zu Ingenheim wohnt auch der bekannte Pfarrer Frantz. Die unierte Kirche der Pfalz seit 1817 hat die freieste Basis unter den in Deutschland bestehenden Konfessionen. Ihre Grundlehren wahren in innere Glaubensfreiheit. Auf dieses Bekenntnis hin waren auch die Pfälzer alle gute und freundliche Christen, bis durch die jungen, in Erlangen gebildeten Theologen sich die orthodox-lutherische Richtung der „calvinistischen, zwinglischen und rationalistischen Ketzerei“ gegenüber geltend zu machen suchte. Das Volk stand vollkommen auf der Seite der Verteidiger der pfälzischen Union und auf der des Pfarrers Frantz von Ingenheim, dessen Schriften über die Gottheit Christi rationalistische Ansichten vertreten. Die Protestanten der Gegend bauten ihm ein Haus in Ingenheim, als er seines Amtes entsetzt wurde.“

Der Gegner und Verfechter der orthodox-konservativen Linie im Oberkonsitorium war Isaak Rust. Gegen seine Versucht, die Vereinigungsurkunde wieder zu zerschneiden und damit einen Rückschritt in der Vereinigung der evangelischen Christen zu erreichen, kämpft der Führer der Opposition Pfarrer Frantz besonders in dem von ihm herausgegebenen Kirchenblatt „Morgenröte“. Dieses liberale Kirchenblatt war zur Zeit der Märzrevolution wohl die bekannteste Zeitung der Pfalz. Der einst aussichtsreiche Kampf der Liberalen für eine „demokratische“ Kirchenverfassung wurde zerschlagen, als die Reaktion zurückkehrte. Nun wurde das kirchliche Leben schlimmer geknebelt als zuvor. Rust kam mit der Reaktion ins Münchner Referat für pfälzische Angelegenheiten und so wurde Pfarrer Frantz aus dem Pfarramt entlassen. Sein liberales Kirchenblatt wurde verboten.

1865. Pfarrer Frantz liegt im Friedhof Ingenheim begraben. Auf seinem Grabstein steht folgende Aufschrift: „Ein warmer Freund von Wahrheit, Licht und Recht, wirkte er als treuer Anhänger der vereinigten Kirche der Pfalz 14 Jahre, von 1838 bis 1852, als Pfarrer in der Gemeinde Ingenheim, von allen Konfessionen geachtet und geliebt. Festhaltend an seiner religiösen Überzeugung brachte er sein kirchliches Amt zum Opfer und gab sich dem Unterricht der Jugend hin, des Eintritts einer besseren Zeit im kirchlichen Leben der Pfalz sich noch erfreuend. Er ruhe in Frieden! – Hier ruhet Fried. Theod. Frantz, geb. zu Sippersfeld den 7. Dezember 1809, gestorben zu Ingenheim, den 11. Mai 1864.“