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Losung

Losung für Samstag, 20. April 2024
Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.
Jeremia 39,18

Jesus sprach zu dem Übeltäter: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23,43

© Evangelische Brüder-Unität

Chronik

Seitenansicht der Friedenskirche von Südwesten.

Im Zuge der Industrieansiedlung der 60er und 70er Jahre ist das Dorf Wörth zur Stadt geworden. Zahlreiche Neubürger kamen aus dem Mannheimer Raum, aus dem Schwäbischen oder aus dem hohen Norden.

Im Neubaugebiet Dorschberg gaben sich die Evangelischen mit ihren verschiedenen Glaubensprägungen im Gemeindezentrum Friedenskirche ihren kirchlichen Mittelpunkt.

Zu unserer Gemeinde gehören ca 1800 Gemeindeglieder. In den 90 Jahren sind einige evangelische russlanddeutsche Familien hinzugekommen.

Als 1966 der Bebauungsplan der Stadt Wörth für das Neubaugebiet Dorschberg aufgestellt wurde, sind sowohl für eine protestantische als auch für eine katholische Kirche Bauplätze ausgewiesen worden.

Nachdem in einem recht langwierigen Prozess die gestalterischen, wie auch die städtebaulichen Vorstellungen aller Beteiligten abgeklärt worden waren, konnte 1981 mit dem Bau eines Gemeindezentrums begonnen werden; es wurde am 12. Februar 1984 offiziell indiestgestellt.- Einige Jahre nach dem bereits fertiggstellten Bau der katholischen Kirche in der Nachbarschaft. Aber bereits am 1. Advent 1983 fand der erste Gottesdienst, noch im Rohbau statt.

Da ein Architektenwettbewerb nicht den erhofften Erfolg brachte, wurde im Einvernehmen mit dem Presbyterium der Gemeinde letzendlich die Bauabteilung der Protestantischen Landeskirche in Speyer mit der Planung und Durchführung des Naubaues betraut.

Was das Team unter seinem Leiter Herrn Peter Roth geschaffen hat, kann sich sehen lassen:

Zitat aus dem "Turmhahn" -Sonderdruck 5/6, 1984, 28. Jahrgang

"Die Lage war günstig vorgegeben; zentral und zwar so, daß durch die große Plattform, die die Bauten des Zentrums miteinander verbindet, ein Eingang auf zwei Ebenen möglich ist. Die Möglichkeit wurde von Architekten so genutzt, daß er die Kirche als Zentralraum mit den beiderseits angeordneten Zuschalträumen und dem Nebenraumprogramm im Obergeschoß, also auf der Ebene der Plattform anordnete, den Mehrzweck- und Gemeinderaum mit seinen Zuschalt- und Nebenräumen darunter. Durch die Anordnung im Obergeschoß ergab sich für die Gestaltung der Dächer und der Innenräume eine größere Freiheit. Während die Räume im Erdgeschoß flache Decken haben, sind die Räume im Obergeschoß mit einseitig geneigten Dächern versehen, deren nur innen sichbare Konstruktion aus schichtverleimten Holzbalken zusammen mit den warmen rotbraunen Backsteinen den Räumen und dem Gebäude das Gepräge gibt."

Blick in den zentralen Kirchenraum.

Es wurde schon gesagt, daß es sich bei dem Kirchenraum um einen Zentralraum handelt. Solche Zentralräume haben nun in der Regel den Nachteil, daß sich kein bevorzugter Platz für die Anordnung des Altars, der Kanzel und der Orgel ergibt. Dieser Nachteil wird bei der von Egon Eiermann als völlig symetrisches Achteck entworfenen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin besonders stark empfunden. Durch die einseitige Anhebung des Daches wurde diese Schwierigkeit vom Architekten in Wörth unaufällig und wirkungsvoll gemeistert, wobei er gleichzeitig eine gute Akustik erzielte, sonst ein weiterer schwerwiegender Nachteil älterer Zentralräume, die durch ihre kuppelartige, jedenfalls aber auf ein Zentrum bezogene und meist ungegliederte Überdeckung stark hallig sind.

Ein Kunstgriff ist die Anordnung der Orgel in einer Art mit dem Kirchenraum verschmolzenem Turm. Dieser Turm trägt einmal dem Umstand Rechnung, daß die Mehrheit sich nicht von heute auf morgen von liebgewordenen traditionellen Vorstellungen lösen kann, zum anderen erfüllt er in der städtebaulich schwierigen Situation der großen ebenen Fläche der Plattform eine wesentliche gestalterische Funktion. Bei der städtebaulichen Planung war der Stadplaner offenbar noch ganz in der überkommenen Vorstellung befangen und setzte die Kirchengebäude bewußt als gestalterische Schwer- und Markierungspunkte ein. Die Katholische Kirche hat sich auch entsprechend dieser Gestaltungsabsicht verhalten, während das evangelische Gemeindezentrum diese Absicht in schöpferischer Weise umdeutet und weiterentwickelt.