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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
(zum Anhören auf den Lautsprecher klicken)

Armenien 2013

Unterwegs im ersten christlichen Land der Welt

Was erwartet uns in Armenien? Wir alle stellten uns die Frage und wurden positiv überrascht.

Ein wundervolles, „steinreiches“ Land sollten wir kennen lernen. Atemberaubende Landschaften, schön gelegene Klöster und Kirchen und natürlich der heilige Berg der Armenier, der Berg Ararat auf dem einst nach der Sintflut die Arche Noahs gestrandet sein soll, ließen uns die anfängliche Strapaze bald vergessen.

Unter der bewährten Leitung von Ralf Piepenbrink starteten wir (10 Billigheim-Ingenheimer und 7 liebe Auswärtige) am 11. Oktober ab Frankfurt, via Wien nach Jerewan. Mit Verspätung und einem Schreck nach einem Durchstart kurz vor der Landung in Wien kamen wir in der Frühe des 12. Okt. in unser Hotel in Jerewan, der Hauptstadt Armeniens. Am Flughafen lernten wir bereits unsere liebe Reiseleiterin Nazeli und den Busfahrer kennen, der uns sicher nach Süd und Nord durch das Land schaukelte.

Nach wenig Schlaf und dem ersten Frühstück im Hotel begann unsere Rundreise. Herrliches Herbstwetter begleitete uns. Zuvor tauschten wir, im Supermarkt um die Ecke, Euro in DRAM und besorgten uns auch gleich Medizin in Form von ARARAT-Cognac. 2 Flaschen Wasser je Person erhielten wir an jedem Tag kostenlos im Bus, auch die nicht alkoholischen Getränke im Hotel waren frei. Unsere Gastgeber waren sehr großzügig und freundlich.

Der erste Ausflug führte uns in einen hellenistischen Tempel im Kaukasus und zu dem in einer Schlucht gelegenen Höhlenkloster Geghard, einem sehr beeindruckenden bedeutenden Wallfahrtsort der Armenier. Am Abend schlenderten wir in die Stadt bis zum Platz der Republik. Die Armenier feierten die Stadtgründung vor 2795 Jahren. Jerewan ist eine der ältesten Städte der Welt.

Die zweite Fahrt ging zum Sitz des Katholikos (Oberhaupt der armenischen Christen) mit der Besichtigung der Hauptkathedrale und zweier Kirchen, sowie Kirchenmuseum und Schatzkammer. Eine der Kirchen war die Taufkirche in der bei unserem Besuch eine Taufe stattfand.  Wir hatten Glück und konnten den Katholikos beim Einzug, der von sehr lautem Glockengeläut begleitet war,  in die Kathedrale sehen. Der Gesang eines Chores und der Solisten ging im Trubel etwas unter. Auch war ein ständiges Kommen und Gehen.

Schade, dass die Zeit zum Besuch eines Flohmarktes in Jerewan nur kurz war, da wir gleich noch zu einem Konzert und Tänzen einer Folklore-Gruppe gingen. Es war eine sehr schöne und prachtvolle Show.

Der Ausflug in den Süden Richtung Iran führte uns zum Kloster Khor Virap mit einzigartigem Blick auf den heiligen Berg Ararat, der jenseits der türkischen Grenze liegt und weiter zum Kloster Norawank in eine Canyongleiche schwer zugängliche Landschaft. Eine Weinprobe im Areni-Weingebiet rundete den Tag ab.

Die weite Fahrt am 3. Tag Richtung Norden mit Halt in einem Yessiden-Dorf, über den Spitkapass führte zu den Klöstern Haghpat und Sanahin (beide UNESCO-Weltkulturerbe).

Die Nacht verbrachten wir in einem ruhig gelegenen Hotel am Fluss.

Das Kloster Hagharcin war das 1. Ziel am folgenden Tag. Der dort (noch) einzige Priester erzählte uns die Geschichte des Klosters und dass am Wochenende ein Scheich aus Dubai erwartet wird, der Sponsor des neu errichteten Priesterseminars. Die anschließende Fahrt durch den Sevantunnel brachte uns zum Sevansee der „blauen Perle Armeniens“ zum auf einer Landzunge gelegenen Sevankloster das lange Zeit als Verbannungsort des armenischen Adels diente.  Zurück in Jerewan besuchten wir die hoch über der Stadt gelegene Gedenkstätte für die 1,5 Millionen Armenier, die dem Völkermord im Jahre 1915 zum Opfer fielen. Unser Gesang zum Gedenken: „O Haupt voll Blut und Wunden“.

Wir bezogen wieder unser schon bekanntes Hotel in Jerewan, besuchten am nächsten Tag die Bibliothek mit vielen wertvollen handschriftlichen Büchern und das Historische Museum Armeniens, bevor wir weiter zur Kasach-Schlucht zum idyllisch gelegenen Psalmenkloster fuhren. In der Kleinstadt Aschtarak besichtigten wir eine der ältesten Basilika-Kirchen Armeniens und die Ruinen einer kleinen Kreuzkuppelkirche. Das späte Mittagessen hatten wir in einem Privathaus. Dort konnten wir beim Backen des armenischen Fladenbrots „Lavasch“ zuschauen.

Überall war das Essen sehr lecker, die Tische für uns waren appetitlich gedeckt und Wein und Bier mundete. Wir waren eine tolle Gruppe und alle waren sich einig: es war eine sehr schöne, spannende Reise mit bleibenden Eindrücken von diesem, bei uns noch unbekannten, leidgeprüften schönen Land. In der Nacht zum 18. Oktober traten wir die Rückreise, wieder via Wien, an und landeten am Morgen gegen 8.30 Uhr in Frankfurt.

Margit Bischoff