Kirchliche Trauung  » Fragen und Antworten rund um die Trauung

Fragen und Antworten rund um die kirchliche Trauung

Was ist eine kirchliche Trauung?
Die kirchliche Trauung ist ein Gottesdienst der Gemeinde anlässlich einer Eheschließung. Im Gottesdienst hören wir Gottes Wort zur Ehe, das Ehepaar bekennt seinen festen Willen, im christlichen Sinn im Vertrauen auf Gott für einander da zu sein und miteinander zu leben. Als Gemeinde beten wir mit und für die Eheleute und sprechen ihnen Gottes Segen für die gemeinsame Zukunft zu.

Wer wird die Trauung halten?
Zunächst ist das Pfarramt, in dessen Bezirk sie wohnen, für Sie zuständig. Hier können sie einen Termin vereinbaren und erste Fragen klären.
Sie können sich auch in einer anderen als der zuständigen Gemeinde, in einer anderen Kirche oder durch einen Pfarrer ihrer Wahl trauen lassen.
Wenn Sie oder Ihr Ehepartner nicht aus der Gemeinde kommen, in der die Trauung stattfinden soll, ist ein Entlassschein des zuständigen Pfarramts nötig.

Wo soll die Trauung stattfinden?
Zunächst steht ihnen die Kirche ihrer Kirchengemeinde zu Hause zur Verfügung. Viele Pfarrerinnen und Pfarrer sind aber auch bereit, im Umkreis in eine von ihnen ausgesuchte Kirche oder Kapelle zu kommen. Allerdings liegt die Organisation dann bei ihnen.

Sie möchten in Minfeld oder Winden heiraten, wohnen aber nicht in unserer Kirchengemeinde?
Auch das ist grundsätzlich möglich. Allerdings bitten wir in diesem Fall um eine Spende für die Nutzung unserer Kirche. Der Erhalt unserer Kirchen kostes sehr viel Geld, Zeit und Kraft und immer wieder auch das Engagement unserer Gemeindeglieder, die sich für "ihre" Kirche einsetzen. An dieser Stelle sind wir auf Spenden angewiesen und für Vertrauen auf ihre Unterstützung, damit auch zukünftig Paare die Möglichkeit haben, in unseren Kirchen ihren großen Tag zu begehen.

Was ist mit dem Gerüst in der Minfelder Kirche?
Aufgrund der laufenden Restauration der Malereien an der Südwand des Chorraumes steht in der Minfelder Kirche voraussichtlich bis 2015 dauerhaft ein Gerüst im Chorraum. Unsere Kirchengemeinde feiert seit 2012 alle seine Minfelder Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen und auch Weihnachten und Ostern usw. mit diesem Gerüst im Chorraum. 
Dieses Gerüst kann für Trauungen nicht abgebaut werden.
Bei 6-8 Trauungen im Jahr würde das ständige Auf- und Abbauen immense Kosten verursachen, die Arbeit der Restauratorin massiv einschränken und es bestünde bei jeder Veränderung des Gerüstes die Gefahr, dass die mittelalterlichen Malereien beschädigt werden. Aus diesem Grund hat das Presbyterium unserer Kirchengemeinde einstimmig beschlossen, das Gerüst nicht auf- und abzubauen.

Unserer bisherigen Erfahrung nach hatten alle Paare, die während dieser Zeit in unserer Kirche geheiratet haben, Verständnis für die kleine Einschränkung. In Allen Fällen war es für die Paare trotz Gerüst einen unvergessliche und glückliche Feier. in dieser wunderschönen Kirche.

Wann können Trauungen stattfinden?
Grundsätzlich an jedem Wochentag und auch im regulären Gottesdienst am Sonntag. Üblicherweise werden Trauungen samstags gefeiert, um den Gästen von nah und fern die Teilnahme am Gottesdienst und der anschließenden Feier zu erleichtern. 

Wichtig ist eine frühzeitige Anmeldung im zuständigen Pfarramt. Zur Trauung gehört ein vorbereitendes Gespräch mit beiden Ehepartnern. Dabei geht es um Sinn und Verlauf des Gottesdienstes, aber auch um Organisatorisches. Darüber hinaus finden Sie hier auch eine Gelegenheit zum seelsorgerlichen Gespräch.

Was kostet eine kirchliche Trauung?
Für den Dienst der Geistlichen in ihrer Kirchengemeinde bezahlen Sie ihre Kirchensteuer.
Wie in jedem Gottesdienst, wird auch im Traugottesdienst ein Opfer erbeten. Das Opfergeld ist für die Arbeit unserer Gemeinde in Minfeld, Winden, Büchelberg und Hergersweiler bestimmt. Brautpaare können es aber in Absprache mit dem Pfarrer gerne auch konkreten Projekten und Arbeitsfeldern unserer Kirchengemeinde (etwa der Kinder- und Jugendarbeit, der Chorarbeit, dem Erhalt unserer historischen Gebäude...) widmen, die ihnen besonders am Herzen liegen.
Kosten für die Organistin oder den Organisten sowie den Kirchendienst erfragen Sie bitte beim Pfarramt.
Die Nutzung unserer Kirchen steht allen Paaren unserer Kirchengemeinde natürlich frei. Paare, die nicht unserer Kirchengemeinde angehören, bitten wir um eine Spende für den Erhalt der jeweiligen Kirche. Wenn Sie wegen der Höhe der Spende unsicher sind, sprechen Sie es gerne im Gespräch mit dem Pfarrer an.

Wer schmückt die Kirche?
Grundsätzlich steht der normale Kirchenschmuck in den Kirchen, in denen sonntags Gottesdienst gefeiert wird, zur Verfügung. Wenn Sie Wünsche oder Fragen zu Blumen, Dekoration und Kirchenschmuck, der verständlicherweise die Einrichtung der Kirchen nicht beschädigen soll, haben können Sie dies mit dem Pfarramt absprechen.

Verschiedene Konfessionen – ist da eine kirchliche Trauung möglich?
Ja. Viele Paare wünschen sich die Beteiligung beider Kirchen an ihrer Trauung. Die gemeinsame Feier der kirchlichen Trauung ist darum sowohl in einer evangelischen Kirche unter der Beteiligung des katholischen Pfarrers möglich, als auch in einer katholischen Kirche unter Beteiligung der evangelischen Pfarrerin bzw. des evangelischen Pfarrers.
Trauungen konfessionsverschiedener Paare erfolgen in der Regel nach der Ordnung der Kirche, in der nach der Entscheidung des Brautpaares die kirchliche Trauung stattfindet. Vergessen Sie nicht, dass bei der gemeinsamen Feier der kirchlichen Trauung zwei Pfarrämter für Sie zuständig sind. Darum sollten Sie rechtzeitig mit beiden ein Gespräch vereinbaren, bei dem die rechtliche Seite, der Ablauf und die Gestaltung besprochen werden.

Die Partnerin/der Partner gehört keiner Kirche an. Können wir trotzdem kirchlich heiraten?
Ja. Nach der Ordnung der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist auch die Trauung eines Gemeindemitglieds mit einer Nichtchristin bzw. einem Nichtchristen möglich.
Voraussetzung dafür ist ein intensives Gespräch mit der Pfarrerin bzw. dem Pfarrer, in dem unter anderem deutlich werden muss, dass das Ehepaar gewillt ist, eine monogame Ehe auf Lebenszeit zu führen und die evangelische Ehepartnerin bzw. der evangelische Ehepartner in der Ausübung des Glaubens nicht behindert wird.
Und natürlich muss der nichtchristliche Partner bereit sein, den Gottesdienst mit zu feiern.

Benötigen wir zur kirchlichen Trauung Trauzeugen?
Eine evangelische Trauung findet, wie auch mittlerweile die bürgerliche Trauung, ohne Trauzeugen statt.
Sie können natürlich ihnen eng Vertraute in dieser Funktion dennoch am Gottesdienst gerne auch aktiv beteiligen. Ihr Pfarrer berät sie dahingehend gern.
Bei der gemeinsamen Feier der kirchlichen Trauung in einer katholischen Kirche müssen Trauzeugen dabei sein und – wie es die katholische Ordnung verlangt – nach der Feier ihre Unterschrift leisten.

Taufe und Trauung? Trauung und Abendmahl?
In ihrem Traugottesdienst kann auch die Taufe ihres Kindes stattfinden. Was bei einer Taufe zu beachten ist und ob Sie ihr Kind vor oder nach der Trauung taufen lassen, dazu berät sie ihr Pfarrer gern.

Der Traugottesdienst kann mit der Feier des heiligen Abendmahls verbunden werden. Die Einladung dazu gilt der ganzen versammelten Gemeinde.

Fotografieren im Gottesdienst?
Natürlich gehören zu solch einem Festtag das Fotografieren und Filmen. Während des Gottesdienstes sind allerdings dem Fotografieren und Filmen Grenzen gesetzt, der Gottesdienst sollte dadurch nicht gestört werden. Gute Motive bieten sich beim gemeinsamen Einzug in die Kirche und beim Auszug.

Auf jeden Fall sollten Sie mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer darüber reden, wann das Fotografieren und Filmen möglich ist. Nach dem Gottesdienst kann selbstverständlich auch in der Kirche fotografiert bzw. gefilmt werden.

In unseren Kirchen in Minfeld und Winden ist es grundsätzlich möglich zu filmen und zu fotografieren. Es empfielt sich aber, eine zuverlässige und fähige Person zu finden, die hochwertige Bilder macht und diese später auch anderen Gästen zugänglich macht.

Blumenstreuen und Reiswerfen?
Immer wieder wird gewünscht, dass Kinder vor dem Brautpaar in die Kirche einziehen und Blumen streuen. Auf diese Weise wird gezeigt: Wir freuen uns, dass ihr diesen Weg gemeinsam geht.
Blumenstreuen in der Kirche hat allerdings unerwünschte Nebenwirkungen: Zertretene Blüten hinterlassen auf den Steinböden hässliche Flecken.

Wenn Sie Blumenstreuen wünschen, verwenden sie bitte statt echter Blütenblätter einfach Stoff- oder Papierblüten, die nicht abfärben. Und achten Sie darauf, dass ihnen vertraute Personen für die Beseitigung der Reste verantwortlich ist. Für Schäden und Reinigung ist sonst in jedem Fall das Brautpaar verantwortlich.

Auch wenn das Reiswerfen beim Auszug aus der Kirche alte Tradition ist, sollte bedacht werden, dass es sich hierbei um Lebensmittel handelt.

Wir haben ganz bestimmte Wünsche zur Trauung?
Besprechen sie ihre Vorstellungen und Gestaltungswünsche offen im Gespräch mit ihrem Pfarrer, oft ist mehr möglich als manches Paar denkt. 
Eine Trauung besteht wie jeder Gottesdienst aus einer schlüssigen Abfolge von aufeinander bezogenen Gestaltungselementen, deren Mitte und Höhepunkt die Trauansprache und dann folgend die Trauung mit Traurigen, Ja-Wort und Trausegen sind. Bestimmte Schritte und Elemente im Ablauf sind als "gute Tradition" liturgisch gewachsen und vorgegeben. Ihren Sinn und ihre Bedeutung wird der Pfarrer gerne im Gespräch erläutern. 
An vielen Stellen bleibt aber auch bewusst sehr viel Raum für individuelle Wünsche. Beiträge von Angehörigen und Freunden, die Berücksichtigung von ihnen wichtigen Texten und Liedern oder die Beteiligung von Musikern und Chören... vieles ist möglich!
Aber bedenken Sie bitte auch, nicht alles was sich im ersten Moment toll, peppig oder "individuell" anhört, oder aus Hollywood-/Bollywoodfilmen romantisch erscheint, wirkt auch unter den Bedingungen unserer Realität so. Fragen Sie ruhig vertrauensvoll ihren Pfarrer oder ihre Pfarrerin als erfahrener "Profi" in Gestaltungsfragen von Gottesdiensten nach einer ehrlichen Einschätzung.   
Ihr Pfarrer oder ihre Pfarrerin gibt sich in jedem Fall große Mühe, damit bei ihrer Hochzeit ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen zum Tragen kommen und eine in sich stimmige Feier daraus wird.

Die richtige "Location", "Weddingplaner" für das Mega-Event?
Ein frecher Gedanke zum Schluss: Beeinflusst von albernen Spielshows aus dem Fernsehen, suchen viele Paare mittlerweile verzweifelt nach der perfekten Location für ihr 100 Punkte-Traum-Hochzeitsspektakel.

BEDENKEN SIE BITTE: Es geht um ihre Hochzeit. Die Feier sollte zu ihnen als Paar passen und ihrer Lebensart und Lebenseinstellung entsprechen.
Hochzeit sollte kein Spektakel, keine Show und auch keine Inszenierung für andere sein. Eine kirchliche Trauung ist kein hohles Medienevent, sondern ein Gottesdienst in dem es um sie und ihre gemeinsame Zukunft im Vertrauen auf Gottes Segen geht.
Es wäre doch schade, wenn ihr großer Tag und ihre ganz einmalige Trauung am Ende als Eventspektakel ohne echten Sinn in Erinnerung bleibt.

 

Diese Informationen basieren in großen Teilen auf der Broschüre unserer Landeskirche zur kirchlichen Trauung, die sie hier herunterladen können.