Nationalsozialismus im Gemeindeleben - Teil 2

Einschränkungen der kirchlichen Aktivitäten

Das Gemeindeleben mit Sonn­tagsgottesdiensten und Amtshandlungen ging seinen Gang. Doch die Gleich­schal­tung von Vereinen und Orga­nisationen bewirkte eine starke Einschränkung der vielfältigen kirchlichen Aktivitäten. Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt übernahm die kirchlichen Kindergärten. Inwieweit inoffiziell weitergearbeitet wurde, belegen Unterlagen der Verwaltung kaum. Es galt als gefährlich, Dinge zu Papier zu bringen. Frauen und Pfarrfrauen unterhielten ein eigenes Netzwerk durch ihre Rundbriefe. Auch manche Jugendgruppen arbeiteten trotz Verbots eine Zeitlang weiter.

Anpassung an den Kurs der Landeskirche

Die überwiegende Mehrheit der Gemeinde­glieder passte sich an oder verhielt sich passiv. Nur wenige Menschen begehrten hörbar gegen den regimefreundlichen Kurs der Landeskirche auf. Das Bekenntnis der Gemeinde Ruchheim zu Jesus Christus als dem Herrn der Kirche am 6. Januar 1935 ist wie die Bekenntnisgemeinde Luthersbrunn eine Ausnahme. Untersuchungen für Neustadt und Winzingen, Ludwigshafen-Nord und Kusel liegen vor, für die Mehrzahl der pfälzischen Kirchengemeinden stehen sie noch aus.

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