Die drei Dörfer Bornheim, Dammheim und Essingen haben eine wechselvolle evangelische Kirchengeschichte erlebt. Seit dem 1. April 1976 haben die beiden Pfarreien Dammheim (mit Bornheim) und Essingen sich zusammengeschlossen zur Protestantischen Kirchengemeinde Essingen-Dammheim-Bornheim mit dem Pfarramt in Essingen. Der folgende Rückblick geht auf die lokale Kirchengeschichte kurz ein:
1559
Erster Nachweis einer evangelischen Pfarrei in Essingen unter dem Ortsherrn Hans Christoph von Rosenberg, der dem Kurfürsten von der Pfalz verpflichtet war. Mit der Konfession des Kurfürsten wurden auch die Essinger Leibeigenen zunächst lutherisch, dann calvinistisch, um anschließend wieder lutherisch zu sein.
1788
Errichtung der jetzigen Prot. Kirche an der Stelle einer um 1280 genannten mittelalterlichen Kirche
1862
Errichtung des Kirchturms und Renovierung der baufälligen Kirche, die im Jahr 1863 wieder in Dienst gestellt wurde
1929
Auflösung des Simultaneums, also der gemeinsamen Nutzung der Kirche durch ev. und kath. Kirchengemeinde, und Renovierung der nunmehr ev. Kirche
1974
Errichtung des neuen Prot. Kindergartens Essingen mit 3 Gruppen
1999
Gründung des jungen Chores Crescendo, der seit Beginn von Stephan Venter geleitet wird
2004
Errichtung des Gemeindehauses in der Schloßstr. 26
2009
Renovierung und Erweiterung des Prot. Kindergartens Essingen zu einer fünfgruppigen Einrichtung
Renovierungsarbeiten an der Prot. Kirche zur Neugestaltung des Platzes mit dem Bau einer Kirchentoilette
2014 Innenrenovierung nach Deckeneinsturz mit großer Spendenaktion
2017 Außenrenovierung
Essingen ist mit knapp 1000 ev. Gemeindeglieder das größte Dorf der Prot. Kirchengemeinde, die 2000 Seelen zählt. Die große Kirche bietet auch für Konzerte Raum, während das Gemeindehaus den vielfältigen Aktivitäten der Kirchengemeinde gerecht wird.
Evangelische Pfarrer in Essingen seit 1945:
1930-1966: Karl Ludwig Hermann Brünings
1966-1973: Siegfried Kissel
1974-1996: Dieter Kampmann
1997-2007: Dr. Friedrich Schmidt-Roscher
2007-9/2019: Richard Hackländer
10/2019 -
1560
Errichtung einer lutherischen Pfarrei, die zeitweise von Landau aus versehen wurde
1650
Renovierung der ehemaligen Marienkirche von 1261 nach dem 30-jährigen Krieg
1739
Errichtung der heute noch bestehenden protestantischen Kirche an Stelle der Marienkirche
1793-1900
Dammheim gehört zeitweise zu den Pfarreien Nußdorf
1901-1912
Selbständiges Vikariat mit Filiale in Bornheim
1913-1975
Selbständige Pfarrei mit Filiale in Bornheim
1986
Umbau der ehemaligen Milchsammelstelle und Gemeinschaftsgefrieranlage zum Prot. Gemeindehaus Dammheim.
1987
übernimmt die Kirchengemeinde die Trägerschaft des Kindergartens Dammheim mit einer Gruppe im ehemaligen Schulhaus.
2008-2009
wird der Prot. Kindergarten renoviert und als zweigruppigen Kindertagesstätte genutzt.
Zusammen mit dem renovierten Kindergarten, der Prot. Kirche und dem Gemeindehaus ist ein Ensemble am Dorfplatz entstanden, an dem das Gemeindeleben in seinen zahlreichen Facetten sichtbar wird. Am letzten Sonntag im Juli feiert die Kirchengemeinde jährlich in Dammheim ein zentrales Gemeindefest unter dem Zelt auf dem neu gestalteten Dorfplatz.
Mit der Reformation
existiert eine reformierte Pfarrei in Bornheim (bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts)
In den folgenden Jahrhunderten wird Bornheim zugeschlagen den Pfarreien
Offenbach (bis 1728 und 1755-1756),
Walsheim (1728-1755 und 1778-1818),
Zeiskam (1756-1777),
Essingen (1818-1900 und seit 1976)
Dammheim (1901-1975).
1765
Errichtung der heute noch bestehenden protestantischen Kirche
1995
Renovierung der Prot. Kirche Bornheim
Die Prot. Kirchengemeinde unterhält kein eigenes Gemeindehaus in Bornheim. Die Ortsgemeinde Bornheim überlässt freundlicherweise der Kirchengemeinde für Kindergottesdienst, Bildungsarbeit und Feste Räumlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus und im Rathaus.
2014 Sanierung des Dachreiters
2015 Erneuerung der Heizung
2015 Jubiläumsfeier 250 Jahre Prot. Kirche Bornheim
Evangelische Pfarrer in Dammheim und Bornheim ab 1945:
1945-1946: Rolf Eckstein, Pfarrverweser
1946-1947: Ludwig Fischer, Pfarrverweser
1947: Otto Färber, Pfarrverweser
1947-1953: Georg Otto Wenz
1954-1962: Heinrich Türk
1963-1974: Heinrich Ludwig Leppla
1991-2002: Elke Wedler-Krüger, Pfarrerin zur Dienstleistung
1529
zweiter Reichstag zu Speyer (Protestationsreichstag): Aufhebung der Toleranzbeschlüsse, Protest der Protestanten
1533
evangelische Kirchenordnung für das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken
1540
Einführung der Reformation in Speyer
1546
lutherische Reformation der Kurpfalz unter Kurfürst Friedrich II.
1555
Reichstag zu Augsburg, der den Landesherren die Entscheidung über die Konfession ihres Gebietes zusichert
1563
Kurpfalz wird reformiert; neue kurpfälzische Kirchenordnung, die den Heidelberger Katechismus enthält
1578 bis 1585
reformierte Ausweichuniversität "Casimirianum" in Neustadt
1618 bis 1648
30-jähriger Krieg, Westfälischer Friede
1818
Der Wunsch nach Vereinigung der lutherischen und refomierten Kirche erfüllt sich mit einer Volksabstimmung: 40.167 ev. Haushaltsvorstände stimmen mit "ja", 539 mit "nein". Die Union von Lutheranern und Reformierten in der Pfalz wird auf der Generalsynode in Kaiserslautern mit dem Abendmahl gefeiert. Das abgebildete Kirchenfenster von 1929 zur Union findet sich im Chor der Prot. Kirche Essingen und stellt den Gemeinschaftskelch, das Kreuz Christi und das Unionsjahr 1818 dar.
1918
Ende des landesherrlichen Summepiskopats
1920
neue Kirchenverfassung: Kirchengewalt geht auf Landessynode über; oberster Repräsentant wird der gewählte Kirchenpräsident an der Spitze der Kirchenregierung
1921
Kirchenpräsident D. Dr. jur. Karl Heinrich Fleischmann
1930
Kirchenpräsident Dr. jur. D. theol. Jakob Keßler
1934
Ende der demokratisch gewählten Landessynoden, Anschluss der Pfalz an die Reichskirche
1934
Landesbischof Ludwig Diehl
1945
Landesbischof D. theol. Hans Stichter
1946
erste demokratisch gewählte Landessynode nach Kriegsende, Kirchenpräsident D. theol. Hans Stempel
Evangelisches Hilfswerk der Pfalz gegründet
1950
Deutsch-Französischer Bruderrat
1958
Ordination für Frauen, ermöglicht durch die Landessynode
Eröffnung der Heimschule am Trifels als Internats-Gymnasium in Annweiler
1964
Kirchenpräsident Professor D. theol. Theodor Schaller
1969
Kirchenpräsident Walter Ebrecht
1971
Ausbau von Kindertagesstätten in der Trägerschaft evangelischer Gemeinden
Aufbau der gesamtkirchlichen Dienste im Erwachsenenbereich
1976
Kirchenpräsident Heinrich Kron
1978
neuer Name der Landeskirche: "Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche)" statt "Vereinigte Protestantisch-Evangelisch-Christliche Kirche der Pfalz (Pfälzische Landeskirche)"
Leitungsämter werden auf Zeit vergeben
1988
Kirchenpräsident Werner Schramm
1994
In die Kirchenverfassung wird ein neuer Bezug der Evangelischen Kirche der Pfalz zum Judentum aufgenommen: "Zur Umkehr gerufen sucht sie Versöhnung mit dem jüdischen Volk und tritt jeder Form von Judenfeindschaft entgegen."
1998
Kirchenpräsident Eberhard Cherdron
2000
Ökumenisches Christfest in Speyer
2004
"Protestantisch. Pfälzisch. Profiliert": Jubiläum der Protestation von 1529 und 100 Jahre Gedächtniskirche
2008
Kirchenpräsident Christian Schad
2015
Ökumenischer Kirchentag in Speyer
Gemeinsame Veröffentlichung des ökumenischen Leitfadens