Wie stellen wir uns darauf ein?
Was tun wir auf dem Weg dahin?
Und was erwartet uns am Ende?
Auf die wichtigsten Fragen können wir selbst eine Antwort geben.

Horst Roos

Seit fünf Jahren bin ich Diakon für Altenarbeit in Protestantischen Dekanat Frankenthal, in den beiden Jahren davor habe ich in einer Kirchengemeinde mit einem Arbeitsschwerpunkt in Altenarbeit begonnen. Neben Geburtstagsbesuchen besuchte ich die Mitglieder des Frauenbunds, die nicht mehr ins Gemeindehaus kommen konnten. An die Gespräche habe ich viele gute Erinnerungen: Oft erzählten mir die Besuchten aus ihrer Biographie und es ging um wichtige Lebens- und Glaubensfragen. Mit der Zeit bin ich aber erschrocken, weil ich mit den Namen auf meiner Liste keine Gesichter mehr verbinden konnte – es waren einfach zu viele.

An einen Besuch erinnere ich mich besonders. Er hatte länger gedauert als die meisten anderen Besuche und ich bin bei Gelegenheit immer wieder bei der Dame, der ich zum Geburtstag gratuliert hatte, vorbei gegangen. Ihr verdanke ich eine wichtige Einsicht. Als ich sie einmal um Ostern herum besuchte, wusste sie noch genau, wann ich sie das letzte Mal besucht hatte, es waren einige Monate vergangen. Sie sagte mir: „Wenn sie alte Leute besuchen wollen, müssen sie regelmäßig kommen, sonst bringt das nichts.“ Ich hatte gelernt: Besuche kann nicht nur einer machen, das muss auf viele Schultern verteilt werden – und die Besuche müssen regelmäßig sein.

Als ich von der Seniorenbegleiter-Ausbildung erfahren habe, hat mich das sehr interessiert. Drei Jahre später konnten wir die ersten Kurse in Frankenthal beginnen. Jetzt ist der Leitfaden fertig und ich bin gespannt wie sich unser Projekt in den nächsten Jahren weiterentwickelt.

Sylvia Weiler

Seit 2005 bin ich als Lehrtrainerin und Dozentin in der Erwachsenenbildung tätig. Das Thema Kommunikation spielt dabei stets eine wesentliche Rolle, ebenso die Elemente der Gestalthaltung, die für eine Begegnung von Mensch zu Mensch aus meiner Sicht unerlässlich und wertvoll sind.

In meiner bisherigen Arbeit habe ich festgestellt, dass die Mischung aus Theorie, eigenem Erleben und Transfer in die Praxis für die Teilnehmer/-innen stets ein Zugewinn waren. Das Wissen und Kennen der eigenen Stärken, verbunden mit dem Bewusstsein über die Gründe für ein ehrenamtliches Engagement.  stärken die Persönlichkeit der Seniorenbegleiter/-innen.

Als ich von der Seniorenbegleiter-Ausbildung erfahren habe, war für mich sofort klar, dass die Kommunikation und die Gestalthaltung mit den Elementen professionelle Distanz und Grenzen genau in dieses Konzept der Begleitung passen. Voller Freude begann die Planung der Inhalte. Im Jahr 2011 stehen die Inhalte fest und der erste Kurs in Frankenthal konnte beginnen. Meine Freude und Begeisterung für die Seniorenbegleiter-Ausbildung finde ich in diesem Leitfaden wieder und ich bin ebenfalls gespannt, wie sich dieses Projekt weiterentwickelt.

Dank

Dem Protestantischen Dekanat Frankenthal, insbesondere Dekanin Sieglinde Ganz-Walther, danken wir für die Förderung der Seniorenbegleiter-Ausbildung. Dem Protestantischen Diakonissenverein Frankenthal danken wir für die Übernahme der Druckkosten und dem Institut für kirchliche Fortbildung für die Aufnahme in die Reihe »Butenschoen Campus«. Das Sommeratelier (Herr Sommer und Frau Ziegler) hat weit mehr getan, als den Leitfaden zu illustrieren. Ihnen danken wir ebenso sehr wie den Frankenthaler Seniorenbegleiterinnen und Seniorenbegleitern, die sich mit uns zusammen auf den Weg gemacht haben. Dem Forum Seniorenarbeit NRW, namentlich Annette Scholl, Christian Carls und Daniel Hoffmann, danken wir für viele wegweisende Anregungen, auch die Seniorenbegleiter-Ausbildung haben wir dort kennen gelernt. 

Sylvia Weiler und Horst Roos