Kirche Minfeld  » Wandmalereien in der Minfelder Kirche

St. Martinsbild an der Ostseite des Chorbogens

St. Martin Malerei (11. Jh)

Schon beim Betreten unserer Kirche fällt ein Bild sofort ins Auge: Die Darstellung des Heiligen Martin zu Pferde an der östlichen Chorbogenwand stammt noch aus der Erbauungszeit der Kirche. Unterhalb der Heiligendarstellung ist darüber hinaus auch die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem zu sehen.

Chorbogen an der Westseite des Chorraums

Westwand des Chorraums, restauriert 2007-2009

Die Malereireste an der westlichen Chorbogenwand werden auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Bei der Verbreiterung des Triumphbogens im 16. Jahrhundert wurden sie beschädigt und erst zwischen 1932 bis 1936 wieder freigelegt.

Heute zeigen die an der Westwand des Chorbogens bewahrten Bilder im oberen Teil die Anbetung der Könige, die Taufe und die Versuchungen Jesu, in der Mitte die Auferstehung, Jesu Begegnung mit Maria Magdalena, die Himmelfahrt und die Ausgießung des Heiligen Geistes, schließlich im unteren Abschnitt die klugen Jungfrauen und die Auferstehung am jüngsten Tage.

Bei den letzten Freilegungen zwischen 1977 und 1982 hatte man die Malereien mit einem Kunstharzgemisch überzogen. Dieser vermeintliche Schutzfilm dunkelte jedoch in den Folgejahren stark ein und führte zu die Substanz gefährdenden Feuchteschäden. Mit sanften Lösungsmitteln und einem Skalpell mussten die Gemälde an der Chorwestwand Quadratzentimeter für Quadratzentimeter von der Kunstharzschicht befreit werden. Fehlstellen und verlorene Putzschichten wurden ergänzt bzw. neu fixiert, dabei in Farbigkeit und Struktur in das Gesamtbild integriert.

Die Restaurierung des mittelalterlichen Christus-Zyklus an der Westwand des Chorraums konnte 2009 dank des großen Engagementes unseres Fördervereins sowie vieler Spender abgeschlossen werden.

Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz half bei Restaurierung. Lesen Sie mehr ...

Die Südwand des Chorraums

Riss in der Malerei 15. Jh legt Blick auf 13. Jh frei

Weitere Malereireste aus dem 15. Jahrhundert befinden sich am Chorgewölbe und an der Südwand. Eine komplette figürliche Ausmalung der gesamten Raumschale entstand analog zu den Umbauarbeiten um 1500. Dabei überputzte bzw. entfernte man ältere Malereien. 1617 wurden die Wandmalereien erneut übertüncht und durch eine Architekturfassung ersetzt.

Einen Beweis dieser Übermalung kam bei den Restaurationsarbeiten ans Licht. Durch Feuchtigkeitsschäden löste sich ein Teil der Putzschicht von der Wand und legte die darunter liegende Malschicht aus dem 13. Jahrhundert frei. Dort zeigten sich Malereien, die sich harmonisch zu den Malereien der Westwand und deren Registerband anschlossen. Der Riss in der Wand bot gleichsam als "Riss in der Zeit" einen Einblick in die Vergangenheit unserer Kirche.

Geschafft: Sanierung der Südwand im Chorraum vollendet

Restaurierte Malerei 1. Fenster (Sockel unrestauriert!)
Engel am Sochel restauriert

Seit Ende 2012 laufen die Arbeiten zur Restaurierung der Wandmalereien an der Südwand im Chorraum der Minfelder Kirche in enger Absprache mit der Gemeraldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.

Im Herbst 2015 konnten wir den dritten und letzten Teilabschnitt fertigstellen. Über 100.000 EUR haben wir in die Sanierung der Südwand im Chorraum unserer Kirche investiert. Und - es hat sich gelohnt!


Unser Dank gilt hierbei vor allem dem Förderverein und den vielen privaten Spendern, die unsere Arbeit direkt oder im Rahmen von Benefizveranstaltungen finanziell unterstützt haben.

Herzlich danken wir auch den Stiftungen und öffentlichen Stellen, die uns gefördert haben:

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Evang. Kirche der Pfalz

Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur

Josef David Bader Stiftung

sowie auch der:
Kirchenschaffnei Guttenberg, die uns ebenfalls finanziell unterstütz hat.

Unser Förderverein historische Kirche Minfeld e.V. ist auch nach Abschluss der Maßnahme weiterhin engagiert an der Arbeit und sammelt bei Konzerten und Veranstaltungen Spenden für unsere Kirche. Schließlich gehen die Arbeiten zum Erhalt unserer Kirche weiter.