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Geschichtiliches

Die im neugotischen Stil erbaute und 1874 eingeweihte Stadtkirche erhielt von der Firma Walcker aus Ludwigsburg ein Orgelwerk auf mechanischen Kegelladen, das sich der Ästhetik der Spätromantik verpflichtet fühlte. Es besaß folgende Disposition:

1. Manual

 

 

2. Manual

 

Principal

8'

 

Salicional

8'

Bourdon

16'

 

Lieblich Gedackt

8'

Viola di Gamba

8'

 

Dolce

4'

Gedeckt

8'

 

Flauto

4'

Octav

4'

 

 

 

Rohrflöte

4'

 

Pedal

 

Octav

2'

 

Violonbaß

16'

Mixtur 4f.

2 2/3'

 

Subbaß

16'

Trompete

8'

 

Octavbaß

8'

 

 

 

Violoncello

8'

 

Dieses Instrument erfüllte in den folgenden Jahrzehnten unverändert seinen Dienst, bis 1917 die Zinnpfeifen für die Verwendung in der Rüstungsindustrie ausgebaut wurden. 1922 wurde das Principal mit Zinkpfeifen im Prospekt ergänzt und die Registertraktur pneumatisch. Dennoch stellte man in der Folgezeit fest, daß das Instrument den Raum nicht befriedigend klanglich auszufüllen vermochte. 1932 wurde ein drittes Manual (Schwellwerk) eingebaut, das Pedal und das zweite Manual wurden erweitert und die Registertraktur elektrifiziert. Den Umbau führte die Erbauerfirma als Opus 2345 durch. Der Orgelbauer Wengel aus Kaiserslautern baute das erweiterte Instrument auf, das nun folgende Disposition besaß:

1. Manual (Hauptwerk)

 

 

3. Manual (Schwellwerk)

 

Bourdon

16'

 

Gedackt

16'

Principal

8'

 

Äoline

8'

Flöte

8'

 

Vox coelestis

8'

Viola di Gamba

8'

 

Principalflöte

8'

Octave

4'

 

Dolce

4'

Rohrflöte

4'

 

Bachflöte

2'

Quinte

2 2/3'

 

Scharf 3-4f.

1'

Flöte

2'

 

Oboe

8'

Mixtur 4f.

1 1/3'

 

 

 

Trompete

8'

 

Pedal

 

 

 

 

Violonbaß

16'

2. Manual (Hinterwerk)

 

 

Subbaß

16'

Gedackt

8'

 

Gedecktbaß

16' +

Salicional

8'

 

Octavbaß

8'

Kleinprincipal

4'

 

Flötenbaß

4'

Flöte

4'

 

Choralbaß

4' +

Octave

2'

 

Nachthorn

2'

Quinte

1 1/3'

 

Hintersatz 2-3f.

 

Sifflet

1'

 

Posaune

16'

Cymbel 3f.

1/2'

 

Horn

8' +

Krummhorn

8'

 

 

 

 

 

 

(+ Transmissionen)

 

 

Hinzu kamen Spielhilfen wie Koppeln, zwei freie Kombinationen, Walze usw. Das Instrument bot mit dem erweiterten Registerfundus eine enorme Klangfülle und war technisch auf der Höhe der Zeit. Leider wurden aber aus Materialknappheit und Kostengründen die neuen Pfeifen nicht aus Zinn, sondern aus Zinkblech gefertigt. Weiterhin erlitt im Zweiten Weltkrieg die Kirche und die Orgel starke Beschädigungen. Feuchtigkeit und Sonnenhitze drangen ein. 1951 wurde das Werk wieder hergestellt und das Schwellwerk im Sinne der Orgelbewegung umgebaut. Dessen Disposition lautete nach dem Umbau:

Gedacktpommer

16'

 

Nachthorn

2'

Metallflöte

8'

 

Terz

1 3/5'

Quintade

4'

 

Scharf 3-4f.

1'

Nasard

2 2/3'

 

Oboe

8'

 

Die Reparaturen brachten aber in den folgenden Jahren nicht den von den Verantwortlichen gewünschten Erfolg. So wurde das Instrument 1962 abgerissen. Zehn Jahre musste sich die Kirchenmusik in der Protestantischen Stadtkirche Homburg mit provisorisch aufgestellten Orgelpositiven behelfen, ehe 1972 in einem ersten Bauabschnitt und 1978 in einem zweiten Bauabschnitt die heutige Orgel vollendet wurde.

Sie wurde im Zeitraum zwischen 2000 und 2008 nach etwa 30 Jahren durch die Orgelbauwerkstatt Mayer (Heusweiler) renoviert. Hierbei wurden Materialien, die in den 70-er Jahren im Orgelbau häufiger Verwendung fanden (Plastik und Schaumgummi) ersetzt und das Instrument wurde gereinigt. Darüber hinaus wurde die 4' - Trompete im Pedal durch ein 8' - Trompete ersetzt, einige Register vorsichtig nachintoniert  und der Spieltisch modernisiert sowie eine elektronische Setzeranlage nachgerüstet.