Der Jugendraum Quo Vadis
Vom Jugendcafé zum Jugendraum
Das Quo Vadis wurde 1996 in Tradition eines Schülercafés durch das Protestantische Dekanat Homburg ins Leben gerufen. Als Gründungsvater kann man Dekan i.R. Fritz Höhn nennen welcher den Diakonischen Auftrag der Kirche im Focus hatte. Seine Idee war, Jungen Menschen in Landstuhl eine sinnstiftende Beschäftigungs- und Gestaltungsmöglichkeit in eigens für sie geschaffenen Räumlichkeiten zu ermöglichen. Das Café wurde an das Gemeindehaus der Protestantischen Kirchengemeinde Landstuhl-Stadt angegliedert und diente den Schülern der benachbarten Berufsbildenden Schule in seinen Anfängen als Raum, den sie in Ihren Freistunden nutzen konnten. Nach und nach etablierte sich auch die Nutzung an den Nachmittagen. Das Quo Vadis war schnell so attraktiv für Jugendlichen, dass sie nicht nur Ihre Freistunden, sondern auch Ihre regulären Schulstunden im Quo Vadis Verbrachten. Problem hierbei, die Schulstunden fanden ohne Lehrer statt, wurden geschwänzt. Die Konsequenz war eine Verlagerung der Öffnungszeiten in den Freizeitbereich der Jugendlichen. Für den Publikumszulauf des Quo Vadis bedeutete dies mit Nichten einen Rückgang. Es kristallisierte sich heraus, dass neue, größere Räumlichkeiten benötigt werden. Bei der Veränderten Situation der Öffnungszeiten war auch der Begriff des Schülercafés nicht mehr Sinnvoll. Jugendarbeit in den Nachmittagsstunden kann neben einem freien, offenen Cafébereich verstärkt pädagogisch gefüllt werden. So können Sozialpädagogen Beratend und Unterstützend tätig sein, eine Angebotsstruktur aufbauen und den Jugendlichen einen außerschulischen Lernort bieten. Letztlich kann neben Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit auch Gemeindepädagogik geleistet werden. Eine Umbenennung in Jugendraum Quo Vadis war die logische Konsequenz. Den Anstoß hierfür gab ein ehemaliger Mitarbeiter des Quo Vadis, Ingo Schenk. Er war als Referent für Grundsatzfragen und Organisationsentwicklung des Landesjugendpfarramts in Kaiserlautern, nicht nur für die Umbenennung von Jugendcafé in Jugendraum federführend, sondern auch für die daraus resultierende Konzeptionelle Weiterentwicklung. Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten wurde man im Gebäude der Protestantischen Kindertagesstätte Janusz Korczak in Landstuhl fündig. Im Haus der Kindertagesstätte konnten 2010 Räumlichkeiten für einen Jugendraum nutzbar gemacht werden. Derzeit sind zwei Sozialarbeiter im Quo Vadis angestellt und sichern mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement die offene Kinder- und Jugendarbeit in Landstuhl Stadt.
Professionelle Soziale Arbeit in der Sickingenstadt Landstuhl
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit des Quo Vadis ist ein Leistungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe mit enormer Bedeutung für die Biografien von Kindern und Jugendlichen. Sie verfügt über spezifische Zugänge und Lernfelder, die den Erwerb von Alltagsbildung in besonderer Weise begünstigen. Die Offene Kinder-und Jugendarbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer ausgewogenen sozialen Infrastruktur der Sickingenstadt Landstuhl. Zugleich hat sie einen wesentlichen Anteil an der Vermeidung von Ausgrenzung und an der Integration von bildungs- und sozialbenachteiligten Bevölkerungsgruppen. Das Quo Vadis öffnet montags bis freitags 14:00 bis 20:00 Uhr und bietet neben den Regulären Öffnungszeiten Angebote, Veranstaltungen und Ausflüge.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Teilbereich der professionellen Sozialen Arbeit mit einem sozialräumlichen Bezug und einem sozialpolitischen, pädagogischen und soziokulturellen Auftrag. Dabei ist das Angebot des Jugendraums Quo Vadis neben dem Jugendhaus Spots und der Strassensozialarbeit ein zentraler Baustein der Sozialen Arbeit in Landstuhl. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit begleitet und fördert Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur Selbständigkeit. Dies beginnt im Quo Vadis bereits bei den Kleinsten, durch eine enge Zusammenarbeit mit Kita und Grundschule. Dabei setzten sich die Mitarbeiter dafür ein, dass Kinder und Jugendliche im Gemeinwesen partnerschaftlich integriert sind, sich wohl fühlen und an den Prozessen unserer Gesellschaft mitwirken. Kinder und Jugendliche an den Prozessen unserer Gesellschaft beteiligen heißt: Ressourcen vor Defizite stellen, Selbstwert aufbauen, Identifikation mit der Gesellschaft schaffen, integrieren und Gesundheitsförderung betreiben. Offene Kinder- und Jugendarbeit grenzt sich von verbandlichen oder schulischen Formen von Jugendarbeit dadurch ab, dass ihre äußerst unterschiedlichen Angebote ohne Mitgliedschaft oder andere Vorbedingungen von Kindern und Jugendlichen in der Freizeit genutzt werden können. Ihre zentrale Methode ist das Angebot eines offenen, gestaltbaren Raumes, in dem Kinder und Jugendliche ihre Ideen umsetzen, ihre Fähigkeiten erkennen und erproben und sich selber als wirksam erfahren können.
Unser Angebot: Sozialpädagogische Hilfe für Junge Menschen
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist heute unentbehrlicher Bestandteil der sozialen Infrastruktur der Sickingenstadt Landstuhl und erfüllt gemeinsam mit anderen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit den Auftrag des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Diese Angebote richten sich grundsätzlich an alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zum Alter von 27 Jahren. Diese haben ein Recht auf Unterstützung bei ihrer „individuellen und sozialen Entwicklung und auf Hilfestellung beim Abbau von Benachteiligungen“ (§ 1). Die vom Quo Vadis geleistete Jugendsozialarbeit bezieht sich explizit auf den § 13 KJHG: "Jungen Menschen, die zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen oder zur Überwindung individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind, sollen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern. Neben dem offenen Angebot leisten die Mitarbeiter des Jugendcafés Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe, Bewerbungstraining und allgemeine soziale Lebensberatung sowie Freizeitfahrten, Bildungsangebote und weitere Veranstaltungen im Rahmen der Jugendarbeit und Jugendhilfe wie zum Beispiel das Ferienprogramm der Verbandsgemeinde. Ein fester Bestandteil der Arbeit ist zudem eine enge Kooperation mit der Protestantischen Kirchengemeinde Landstuhl-Stadt, der Kita Janucz Korczak, dem CJD Landstuhl, der Streetworkerin der Sickingenstadt, der Grundschule in der Au sowie der Jakob Weber Schule, welche das Quo Vadis jeweils mit ihren Schulklassen wöchentlich nutzten. Zusätzliche Angebote erfolgen in der Regel an Wochenenden und den Ferienzeiten. Die Arbeit richtet sich vordringlich an Jugendliche aus schwierigen familiären Verhältnissen oder an sozial benachteiligte Jugendliche. Kinder und Jugendliche sind durch gesellschaftliche Entwicklungen genauso herausgefordert wie Erwachsene. Ihre Möglichkeiten, mit diesen umzugehen, sind jedoch begrenzt, ihre Lebenssituation anfälliger für Gefährdungen. Die Mitarbeiter des Quo Vadis befassen sich mit diesen gesellschaftlichen Entwicklungen und Rahmenbedingungen, sowie mit deren Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche immer wieder neu um ihre Arbeit entsprechend anzupassen.