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Inhalt des Jahresbandes 2022

Soeben erschienen:

Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde Bd. 89 (2022), verbunden mit den Ebernburg-Heften 56. Folge, Verlag regionalkultur Ubstadt-Weiher, ISBN 978-3-95505-366-6, 304 Seiten, 35 .-- € (ermäßigt für Mitglieder), zu beziehen beim Zentralarchiv der Ev. Kirche der Pfalz, Domplatz 5, 67346 Speyer/Rh.

 

Wieder legt der Verein für Pfälzische Kirchengeschichte ein Jahrbuch vor, das sich sehen lassen kann: Ein gutes Dutzend namhafter Autoren legen kirchengeschichtliche Arbeiten vor, die vom frühen Mittelalter über die Reformation bis in unsere Gegenwart reichen. Der Jahresband ist Herrn Oberkirchenrat i. R. Dr. Klaus Bümlein gewidmet, dem früheren Vorsitzenden des Vereins.

 

Mit einiger Verzögerung beim Druck aufgrund außerhalb liegender Gründe kann sich die Leserschaft auf eine gediegene Lektüre freuen. Sie betrifft den Heiligen Martin, die Radikalen der Reformationszeit und die Theologen um 1600, Johann Jakob Grynaeus (1540–1617) und Polan (1561–1610). Der Alzeyer Stadtarchivar Rainer Karneth befasst sich mit den Alzeyer Martyrien und dem Täufer-Prozess von 1528. Um Themen des 20. Jahrhunderts geht es der Bergzaberner Theologiestudentin Lisa Fabian (Jugendarbeit in einigen Dekanaten zwischen 1933 und 1939) und dem Universitätsarchivar in Saarbrücken Wolfgang Müller mit dem reizvollen Thema: "Die im August 1948 in die Kugel des Kreuzes auf dem Hauptturm der Stiftskirche Kaiserslautern hinterlegte Urkunde. Der Landauer Kirchenjurist Kai-Uwe Kai Jacobs befasst sich mit der Verkündigung an pfälzischen Kirchenportalen.

 

Nicht weniger von Interesse sind die Archiv- und Werkstatbeiträge von Dr. Gabriele Stüber, bis 2022 Leiterin des Zentralarchivs in Speyer und dem keinesfalls provinziellen Blick auf die Druckschriften der Ostasienmission. Mehrere Werkstattberichte ranken sich um das Projekt eines Pfälzischen Pfarrpersonenbuchs. Sie sind sämtlich vom Schriftleiter Friedhelm Hans verfasst. Er entreißt den gelehrten Konsistorialrat Jakob Anton Leyser (1830–1897) der Vergessenheit. Geradezu dramatisch sind die Lebensläufe einiger aus der Pfalz abgewanderter Pfarrer

des 19. und 20. Jahrhunderts, angefangen vom Untertauchen in Nordamerika bis zum Märtyrerschicksal im Baltikum, dazu die Spanne zwischen Schippern auf der Linie der Deutschen Christen und die Hilfe für NS-Verfolgte in Berlin, einer gerichtlichen Verfolgung und schließlich der „Begnadigung zum Stoßtrupp" mit Tod in kürzester Zeit 1944 vor Leningrad.

 

Zu den Vereinsnachrichten gehört die von Gerhard Philipp Wolf geführte Präsentation von Ebrards Lebensführungen Bd. 2. In den Jahren des Berufs. Im Gedenken stehen die verstorbene Pfarrerin Brigitte Raubenheimer, sowie die beiden heimgegangenen Dekane Kurt Molitor und Heinz Knieriemen. Eine Reihe von Besprechungen von Büchern zur einheimischen und allgemeinen Kirchengeschichte runden den Band ab.

 

Die Ebernburg-Hefte befassen sich u.a. mit dem Heidelberger Katechismus als Herzstück der Kurpfälzischen Kirchenordnung (Matthias Heidelberg und Professorin Irene Dingel).

 

Der Verein für Pfälzische Kirchengeschichte tritt jährlich zweimal mit eigenen Vorträgen an die Öffentlichkeit (Arbeits- und Jahrestagung) und gibt jährlich einen Jahresband heraus, die Blätter für Pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde. Vorsitzender ist seit 2021 der Landauer Kirchenhistoriker Dr. Ulrich Wien. Die  Jahrestagung 2023 im November 2023 findet in der  Karlskirche Zweibrücken statt; ein Thema lautet „Belastete Geschichte“. Im Januar 2026 befasst sich eine Arbeitstagung in der Evangelischen Akademie mit dem Verhältnis „Staat und Kirche" (Bayerisches Konkordat, Staatskirchenverträge 1924/1957, Vergleich mit der bayerischen und badischen Entwicklung sowie dem aktuellen Verhältnis.