Die protestantische Stiftskirche ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Augustiner-Chorherren begannen 1281 mit dem Bau einer Pfarrkirche, die der stark wachsenden Stadt (seit 1291 Reichsstadt) aber schon bald nicht mehr genügte. Die Stiftskirche wurde ab 1333 südlich der Queich errichtet. Der älteste Teil der Kirche, der frühgotische Chor, wurde um 1335 fertiggestellt. Um 1340 war die Stiftskirche bis auf den Westturm vollendet, dessen Bauzeit von 1349 bis Mitte des 15. Jahrhunderts währte und der auf Wunsch der Stadt und auf Kosten des Stadtrates erbaut wurde. Noch heute ist er im Besitz der Stadt Landau. 1490 wurde ein zweites Seitenschiff im Norden angebaut.
Die Stiftskirche ist die größte gotische Kirche ihrer Art in der Pfalz. Das Kirchenschiff ist mit Turm 70 m lang, innen 15 m hoch und 20 m breit. Der Turm ist 55 m hoch und dominiert mit den 60 m hohen Doppeltürmen der Marienkirche am Südring das Stadtbild. Der Turm erhielt im 18. Jahrhundert eine Türmerwohnung mit Turmhaube.
Ab 1522 predigte Johannes Bader in der Stiftskirche im Sinne der Reformation, wodurch in den folgenden Jahren der Rat der Stadt und die Mehrheit der Bürger zum evangelischen Bekenntnis übergingen. So entstand Anfang der 1530er Jahre ein Simultaneum, wobei die verbliebenen Stiftsherren den Chor zugesprochen bekamen und die Protestanten das Langhaus. Dies hielt bis 1893 an, bis die Katholiken mit dem Bau der Marienkirche begannen und die Stiftskirche endgültig evangelisch wurde.
Im ehemaligen Kapitelsaal (heute Taufkapelle) wurden 1897/98 übertünchte Fresken aus der Gotik freigelegt, jedoch 1958 sowie 1962 stark überarbeitet bzw. teilweise verfälscht.
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