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Die Opfer der Kriege mahnen uns, für den Frieden zu arbeiten!

Denkmal für die Gefallenen der Kirchengemeinde im Ersten Weltkrieg
Foto: Stadtarchiv Ludwigshafen

Das Denkmal für 470 Gefallene und Vermisste des 1. Weltkriegs aus der Kirchengemeinde mahnt uns heute, für den Frieden zu arbeiten!

Der Versuch, nach dem verlorenen 1. Weltkrieg dem Massensterben einen Sinn zu geben endete in Hass und Nationalismus der Nazi-Zeit. Alte Feindbilder wurden fortgeschrieben, auch durch die Mehrzahl der Pfarrer.
Heute fordern Christen von den Regierenden, dass Konflikte zuerst mit friedlichen Mitteln bearbeitet werden sollen. Es wäre gut, wenn die Konfliktforschung ebenso gefördert würde wie die Rüstungstechnik.

Der lebensgroße Christus zieht die Blicke der Passanten an und so mancher verweilt hier oder macht ein Kreuzzeichen. Menschen aller Konfessionen fühlen sich von diesem Denkmal angesprochen.

Das Denkmal wurde vom Protestantischen Arbeiter- und Bürgerverein gestiftet. Der Sockel zeigt zwischen zwei Eisernen Kreuzen (Kriegsorden) eine Inschrift "Die Protestantische Kultusgemeinde in Dankbarkeit ihren im Weltkrieg 14/18 Gefallenen und Vermissten".

Ursprünglich waren alle 470 Namen im Sockel und auf zwei ausladenden Flügeln eingemeiselt. 1957 wurden Kriegsschäden am Denkmal ausgebessert, 1967 wurden die Seitenflügel entfernt.

Es existiert keine Liste über die am Denkmal ursprünglich vermerkten Namen der Gefallenen. Aber in der Kriegschronik von Dekan Ferdinand Stepp ist eine Liste von 392 Namen dokumentiert zusammen mit weiteren Daten über die Gefallenen, wie Eltern, Beruf und Ort des Todes.

Zur Recherche kann folgende Namensliste mit Nachnamen verwendet werden. Wenn Sie den Nachnamen eines Verwandten auf der Liste finden, können Sie im Gemeindebüro die übrigen Daten erfragen.

Der Bildhauer Theodor Joanni
Foto: Stadtarchiv Ludwigshafen

Der Hemshöfer Bildhauer Theodor Joanni, selbst Mitglied im Protestantischen Bürger- und Arbeiterverein, erschuf das Denkmal. Für den gefallenen Soldaten lag ein Hemshöfer Schustergeselle Modell.

Bis heute ist das Denkmal ein Zeuge der Betroffenheit des Stadtteils vom Weltkrieg. Das Gemeindearchiv der Apostelkirche bewahrt die Kriegschronik von Dekan Ferdinand August Stepp auf. Hier kommt auch die Belastung der Zivilbevölkerung zum Ausdruck. Französische Flugzeuge versuchten, die kriegswichtige Produktion der BASF an Ammoniak für die Herstellung synthetischen Sprengstoffs und an Giftgas durch Bombenabwürfe zu stoppen. Dabei wurde auch die Stadt getroffen. Auf dem Gebiet der Kirchengemeinde lagen außerdem fünf Lazarette, in denen auch Diakonissenschwestern arbeiteten und die von den Pfarrern der Apostelkirche seelsorgerisch betreut wurden.

Segnender Christus

Problematisch ist das Denkmal durch das Zitat aus Offenbarung 2,10, das ursprünglich auf Märtyrer der Christenverfolgungszeit bezogen war. Pfarrer Ludwig Ferckel interpretierte in seiner Einweihungsrede am Ostersonntag 1926 die Worte "Sei getreu bis in den Tod" im Sinn von Vaterlandstreue und Opferbereitschaft der Soldaten. In seiner ganzen Ansprache war von Trauer um die Kriegsopfer keine Rede.
In der Weimarer Republik trauerten viele evangelische Pfarrer der engen Verbindung zwischen Thron und Altar aus der Kaiserzeit nach. Das machte sie anfällig für die Versprechungen der Nationalsozialisten.

Der Bildhauer Theodor Joanni schuf auch die Kriegerdenkmäler in Ludwigshafen-Edigheim und in Bad-Dürkheim Grethen sowie eine Reihe von Grabmalen.

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