Unsere Gottesdienste finden in der Ludowici-Kapelle statt, einer kleinen Kirche im nordischen Stil, die der Gemeinde von der Familie Ludowici übereignet wurde.
Sie war 1937/38 als Grabkapelle der Hannah Ludowici errichtet worden, die in der Krypta beigesetzt wurde. Im Kirchenraum selbst hält ein Gedenkstein ihr Gedächtnis wach. Die Ziegelei der Familie Ludowici war von 1883 bis 1972 der wichtigste Arbeitgeber in Jockgrim.
Die Kapelle ging 1948 zunächst in den Besitz der Protestantischen Kirchengemeinde Wörth über. Mit der Gründung der selbstständigen Protestantische Kirchengemeinde Jockgrim im Jahr 1971 ging sie in deren Eigentum über.
Die Kapelle ist einschiffig. Das Gebälk des weit nach unten gezogenen Daches ist sichtbar. Man betritt die Kirche durch einen kleinen Vorraum. Auf der Empore befindet sich heute die Orgel. Im Chor der Kirche steht ein Altar aus Ziegelsteinen. Etwa 150 - 200 Gottesdienstbesucher finden in der Kirche Platz.
Seit 1998 schmückt ein modernes Kunstwerk die Rückseite des Chorraumes. Es handelt sich um eine Skulptur des bekannten Bildhauers Professor Franz Bernhard, der von 1972 bis 2013 in Jockgrim lebte. Der keilförmige, etwa drei Meter hohe Corpus aus Eisen und Holz erinnert an einen menschlichen Körper mit Verletzungen und Narben. "Etwas Körperhaftes, eine männliche Figur, die sich nach oben hin verbreitert, ist das Kunstwerk für mich", sagte der Künstler 1998 im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Das Torsohafte - so Bernhard - leite zu der Frage hin, "was Menschen mit anderen Menschen anstellen". Er hatte damals vor allem den Bosnienkrieg im Sinn. Die Wunden dort vernarben allmählich. Indessen stellen auch heute noch weltweit Menschen mit anderen Menschen schlimme Dinge an. So bleibt die Mahnung des Corpus aktuell. Die Kreuzform hat Bernhard nur angedeutet. "Was mich in vielen Kirchen immer wieder stört, sind die vielen Kreuze im Innenraum", sagte er und beklagte die Inflation im Umgang mit diesem Zeichen. So trifft sich das Empfinden des Bildhauers mit der pfälzisch-protestantischen Tradition. In pfälzischen Kirchen gab es früher oft gar keine Kreuze - nur eine Bibel auf einem schlichten Altartisch.
Seit August 2011 steht in unserer Kirche ein Taufbecken, das ebenfalls von Franz Bernhard entworfen und geschaffen wurde.
Verlässt man den Kirchenraum und betritt den Vorraum, fällt der Blick auf eine Zeichnung mit leicht hingeworfenen Strichen, die transparent und geradezu beschwingt wirkt: Ein Kreuz, das von Licht durchdrungen und durchbrochen wird und das leichtfüßig davonzulaufen scheint. Das Leben entschlüpft dem Tod. Fröhlich geleitet es die Kirchenbesucher auf ihrem Weg hinaus ins Leben. Seit 2014 hängt das Kunstwerk mit dem Titel "Kreuzkörper" dort. Franz Bernhard hat es der Kirchengemeinde geschenkt.