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Losung

Losung für Samstag, 20. April 2024
Ich will dich entrinnen lassen, dass du nicht durchs Schwert fällst, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.
Jeremia 39,18

Jesus sprach zu dem Übeltäter: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Lukas 23,43

© Evangelische Brüder-Unität

Prot. Kirche Wollmesheim

Die Prot. Kirche in Wollmesheim gilt als ältestes Kirchengebäude der Pfalz, da sie schon 1040 urkundlich erwähnt wurde. Es gibt keine früher bezeugte. Wohl anstelle einer älteren, hölzernen Kirche, schon 991 erwähnt, errichteten die Wollmesheimer Christen kurz nach der Jahrtausendwende ungefähr zeitgleich mit dem Speyerer Dom die heutige Dorfkirche, von der umfangreiche Mauerteile des Langhauses, insbesondere die Eckkanten aus Quadersteinen, bis heute erhalten sind. Obwohl sie bereits 1030 fertiggestellt war, wurde sie erst am 18. August 1040 von dem Speyerer Bischof Sigibodo „zu Ehren unseres Herrn Jesus Christus, seines glorreichen Kreuzes und der Heiligen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ geweiht.

undefinedDer Turm war zum Zeitpunkt der Kirchweihe noch nicht errichtet, wurde er doch erst 55 Jahre später zwischen 1095 - 1105 erbaut. Erstaunlicherweise ist er noch ganz erhalten. Sogar die Holzbalken stammen aus der Erbauungszeit. Der 24 m hohe Turm bietet Platz für ein dreistimmiges Geläut (gis‘-h‘-cis‘‘), dessen mittlere Glocke Ende des 13. Jahrhunderts von Meister Thomas in Trier gegossen wurde und als eine der drei ältesten Glocken der Pfalz gilt.

Die Wollmesheimer Kirche war als bischöflich geweihtes Gotteshaus von Anfang an eine Pfarrkirche mit eigenem Pfarrer. Auch nach der Reformation blieb Wollmesheim eine undefinedselbständige Kirchengemeinde mit eigenem Seelsorger und Pfarramt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg allerdings hatte Wollmesheim nie mehr einen ortsansässigen Pfarrer. Wollmesheim wird bis heute von Mörzheim mitbetreut.

Ab 1684/1685 musste die Kirche den Katholiken zum Mitgebrauch überlassen werden - das Simultaneum bestand bis zum Bau einer katholischen Kirche im Jahre 1932. Im 18. Jahrhundert wurde das Kirchenschiff nach Osten hin verlängert und erhöht. Zudem erhielt die Kirche - der Barockzeit entsprechend - große rundbogige Fenster und ein sehr schönes Barock-Portal an der Südseite. Auch die Sakristei soll aus dieser Zeit stammen, könnte allerdings auch später errichtet worden sein. Dergestalt präsentiert sich die Kirche den heutigen Besuchern.

Nach Beendigung des Simultaneums im Jahre 1932 musste die Prot. Kirche Wollmesheim gründlich renoviert werden. Sie bekam eine neue Kanzel, einen neuen Altar und eine pneumatische Orgel der Fa. Poppe in Landau, die 2002 durch eine gebrauchte Führer-Orgel aus Bremen -Walle (1387 Orgelpfeifen, 18 Register, darunter Posaune und Trompete) ersetzt werden musste.

1979 schuf die Wollmesheimer Bildhauerin Luise Unger für den Altarraum ein ausdrucksstarkes undefinedBronzerelief zum Glaubensbekenntnis. Zum 950. Kirchenjubiläum 1990 musste sich die Kirche einer gründlichen Außenrenovierung unterziehen, wobei zwei salische Sandsteinsarkophage aus der Zeit um 1025/1030 und zwei Taufsteine ausgegraben wurden. Seitdem ist auch wieder das ursprüngliche Westportal am Turm geöffnet. 1994 wurde einer der verschütteten Taufsteine im Altarbereich der Kirche aufgestellt.

Besichtigung: Pfarramt Mörzheim, Tel: 06341/30476.

Zur Kirchengemeinde: Die Prot. Kirchengemeinde zählt 430 Mitglieder (54%). Im Erscheinungsbild des Ortes spielt der Weinbau noch immer eine bedeutende Rolle. Neben des sonntäglichen Gottesdienstes (9.15/10.30 Uhr) bietet die Gemeinde Kinder-, Jugend-, und Familiengottesdienste an - sowie Kinderwochen, Kinderbibellesetreffs, Seniorennachmittage, Bibelgesprächsabende und Gottesdienste im Grünen (mit Mundartpredigt). Der Kindertagesstätte ist ein Gemeindehaus angegliedert.