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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
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Marokko - "Königsstädte, Kasbahs, und Oasen" Studienreise vom 13. - 20. April 2010

vom 13.04.- 20.04.2010 (kann noch um ein paar Tage variieren!)
 
1. TAG: Dienstag, 13.04.2010
Linienflug von Frankfurt/M. nach Casablanca: Begrüßung durch die örtliche Reiseleitung. Außenbesichtigung der monumentalen Moschee Hassan II. Danach Fahrt nach Rabat, der Hauptstadt Marokkos: Hotelbezug für eine Nacht.

2. TAG: Mittwoch, 14.04.2010
Rabat: Königspalast (Außenbesichtigung); römische Ruinenstätte Chella, die heutige Merini-dennekropole mit botanischem Garten; Mausoleum Mohamed V.; Hassan-Turm; Kasbah des Oudaias mit andalusischem Garten. Anschließend Fahrt nach Volubilis: Besichtigung aus-gewählter Punkte  der bedeutendsten römischen Ruinenstätte Marokkos. Anschließend Blick auf den islamischen Wallfahrtsort Moulay Idriss. Danach Fahrt in die Königsstadt Meknes: Besichtigung der Stadt: alte Pferdeställe (Getreide-speicher); Grabmoschee des Moulay Ismail mit Innenbesichtigung; Bab el-Mansour; Weiterfahrt nach Fes Hotelbezug für zwei Nächte.

3. TAG: Donnerstag, 15.04.2010
In Fes, der ältesten der vier Königsstädte: Panoramablick vom Borj Sud auf die Stadt; Gang durch die Gassen der Altstadt: Platz der Kupferschmiede, Kairouine-Moschee, Grabmoschee des Moulay Idris II., Attarine- oder BouInania-Medersa, Königspalast (Außenbesichtigung), Judenviertel, Bab Boujeloud; Rückkehr zum Hotel.

4. TAG: Freitag, 16.04.2010
Frühe Abfahrt nach Ifrane, ein Ort der Sommerfrische und des Win-tersports mit Chalets und rotgedeckten Giebelhäusern nach mitteleuropäischer Architektur: Kurzer Spaziergang durch den Ort. Danach Fahrt weiter hinauf in den Mittleren Atlas zum Col du Zad (2178 M.ü.d.M.), der Wasserscheide zwischen Atlantik und Mittelmeer.

5. TAG: Samstag, 17.04.2010
Fahrt nach Tinherir: Spaziergang durch die Oasengärten zur ein-drucksvollen Todhra-Schlucht mit ihren über 300 Meter hohen Fels-wänden. Weiterfahrt nach Imiter (Kasbah) und auf der landschaftlich eindrucksvollen „Straße der Kasbahs“ mit ihrer vielseitigen Lehmar-chitektur entlang des Dades zur Kasbah von Taourit, der einstigen Residenz der Kalifen. Hotelbezug in Ouarzazate für eine Nacht.

6. TAG: Sonntag, 18.04.2010
Fahrt zur sehr gut erhaltenen Kasbah-Stadt (Lehmburgenkomplex) von Ait Benhaddou. Danach Besuch der Kasbah von Tifeltout. Weiter-fahrt durch die großartige Gebirgslandschaft des Hohen Atlas und über den Tizi-n-Tichka-Pass (2260 m) nach Marrakech, der Königs-stadt am Fuße des Hohen Atlas: Besuch auf dem berühmten Platz Djemaa el-Fna mit seinen Gauklern und Händlern; Hotelbezug für eine Nacht. Am Abend Besuch der „Fantasia“-Reiterspiele.

7. TAG: Montag, 19.04.2010
Marrakesch: Koutoubia-Moschee, Bab Agnaou, Bab er-Robb, Saadi-er-Gräber, Kas-bah-Moschee, Mu-seum im ehemaligen Palast Dar Sidi Said; Gang durch den Souk. Am Nachmittag Fahrt nach Casablanca: Hotelbezug für eine Nacht.

8. TAG: Dienstag, 20.04.2010
Fahrt zum Flughafen und Rückflug nach Frankfurt/M.

(In Marokko ist für Nicht-Moslems der Zutritt zu den Moscheen nicht gestattet. Die Moscheen können - sofern nicht anders vermerkt - nur von außen besichtigt werden.)

Preis proPerson:
1.435.- € ab 15 Personen
1.355.- € ab 20 Personen

Nähere Infos im Pfarramt Ingenheim

Reisegruppe im Griff des Eyjafjöll-Vulkans

Die vorläufig letzte Reise unter der bewährten Leitung von Ralf Piepenbrink führte uns nach Marokko, dem westlichsten Staat des Maghreb, also nach Nordafrika.
Wie bei vergangenen Reisen gelangten wir mit einem Zubringerbus von Ingenheim und Billigheim zum Flughafen Frankfurt. Die Formalitäten und der anschließende Flug verliefen zügig und ohne Zwischenfall. Da einige glaubten, dass es im muslimischen Marokko keinen Alkohol gibt, der für die Verdauung deutscher Staatsbürger unerlässlich scheint, deckten sie sich noch im Flughafen mit Ouzo ein und orderten im Flugzeug zusätzliche Weinrationen nach.
17:20 Uhr Ortszeit landete das Flugzeug in Casablanca, doch hier erwartete uns die erste Überraschung. Die marokkanische Reiseführung schien uns vergessen zu haben. Es verstrich viel Zeit, doch Ralf löste dieses Problem ohne Hektik mit seinen französisch verstehenden Gehilfen und diverser Mobiltelefonaten, die allerdings nur Anrufbeantworter erreichten. Irgendwann tauchte unser marokkanischer Führer Satki in Landestracht doch noch auf. Mit zweistündiger Verspätung, es war schon dunkel, begann unsere Busreise durch Marokko in Richtung Rabat, der ersten Königsstadt. Der erste Programmpunkt, die Besichtigung der großen Moschee in Casablanca allerdings fiel aus. Aber, was wir noch gar nicht ahnten, es war gar nicht schlimm. Spät kamen wir in Rabat an und früh mussten wir wieder raus, denn es gab viel zu sehen am zweiten Tag. Zunächst besichtigten wir den Königspalast, dann die römische Ruinenstätte Chella, ein wahres Storchenparadies. Anschließend fuhren wir zum prachtvollen Mausoleum von Mohamed V, das neben der unvollendeten Hassanmoschee aus dem 12. Jahrhundert erbaut wurde. Auch die Medina (Alt-stadt) mit ihren engen Gassen und der andalusische Garten wurden erkundet. Bald ging es weiter durch blühende Landschaften, zur 2. Königsstadt, Meknes. Moulay Ismail, dessen berühmte Getreidespeicher und Mausoleum wir bestaunten, hat diese Stadt, die auch „Klein Versailles“ genannt wurde, geprägt. Dann fuhren wir noch zur alten römischen Ruinenstadt Volubilis. Sie ist bekannt für ihr Ölmühlen und die Mosaiken, die nach ihrer Freilegung jedoch immer noch ungeschützt der Witterung ausgesetzt sind. Die Fahrt ging aber noch weiter bis nach Fes. Wir waren müde, hungrig und durstig. Das Abendessen im Hotel entschädigte uns für den anstrengenden Tag. Die Bierkenner merkten schnell, dass marokkanisches Bier durchaus genießbar ist und die Weintrinker kamen auch auf ihre Kosten. Fernsehtüchtige Gruppenmitglieder streuten beim Frühstück erste Gerüchte über Probleme im Flugverkehr. Aber Island war weit weg und Fes, die dritte Königsstadt war nah und interessant. Aus 3 Teilen besteht die Stadt, erbaut in unterschiedlichen Perioden. Unser Hotel befand sich im modernen Fes, das unter den Kolonialfranzosen im letzten Jahrhundert entstand. Das alte Fes „el Bali“ wurde schon im 8. Jahrhundert gegründet und das mittlere Fes „el Djedid“ 500 Jahre später von spanisch-maurischer Baukunst beeinflusst. Der Panoramablick von der Freiluftmoschee, vom gegenüberliegenden Hügel auf Fes mit seiner engen Bauweise und den grünen Moscheedächern war wahrlich imposant. Hier oben ließ es sich unser Pfarrer nicht nehmen, eine Andacht zu halten. Natürlich streiften wir danach durch die engen Gassen der Medina, wo sich Geschäft an Geschäft reihte, wo man Taschen, Tücher, Schuhe, Souvenirs und Süßigkeiten kaufen konnte. Esel- oder Handkarren waren die Transportmittel, denn Autos passten nicht in die Gassen. Wir besichtigten die Grabmoschee des Moulay Indris II, das Judenviertel, in dem es heute kaum noch Juden gibt und viele Bauwerke und Tore, die man gar nicht alle aufzählen kann. Am späten Nachmittag kamen wir zurück ins Hotel und die Hartgesottenen stürzten sich in das kalte Schwimmbadwasser. Diese Abkühlung war eigentlich überflüssig, denn kurz danach gab es ein so gewaltiges Gewitter, dass die Hotelhalle unter Wasser stand.
Der 4. Tag war ein „Ruhetag“, deshalb mussten wir früh aufstehen, um ca. 400km einfachste Landstraßen zu bewältigen. Heute lernten wir den Mittleren Atlas kennen, kühl und feucht bis hoch zum Wintersportort Ifrane und einem Pass in 2178m Höhe. Man sah Nomaden mit ihren Herden auf kargem Boden. Unterwegs versorgten wir uns mit Brot, Wein und Käse und picknickten am Fluss Ziz. Diesem Fluss folgten wir bis nach Erfoud zum paradiesischen Wüstenhotel Chergui. Nach kurzer Pause jagten wir in Landrovern durch die  Sandwüste, wo wir auf Dromedaren ritten. Spät kamen wir wieder zurück zum Abendessen. In Erfoud war „die Wolke“ nur im Fernsehen zu erkennen, aber es kam noch keine Panik auf. Nach dem Besuch einer Fossilienschleiferei ging es am nächsten Tag nochmals 300km weiter. Zunächst zu einer Schlucht, in der wir ein bisschen wandern und picknicken konnten, und dann immer weiter durch karge Steinwüste mit Blick auf die schneebedeckten Berge des Hohen Atlas, entlang an Flussoasen, vorbei an Kasbahs aus Lehm und einem Stausee bis nach Quarzazate, dem Hollywood Marokkos. Spät am Abend fanden wir am Pool eine große Kuschelnische, in der wir lange sitzen und trinken konnten. Reiseleiter Ralf merkte man schon die Strapazen der Reise an oder hatte er nur den Kreuzkümmel am Essen vergessen? Jedenfalls ging die Reise am nächsten Tag erbarmungslos weiter, Kreuzkümmel hin oder Wolke her. Am 6. Tag besuchten wir eine Kasbahstadt, einen Komplex aus Lehmburgen, die man zur Wehrgemeinschaft an einen Berghang gebaut hatte. Jetzt begann der spektakulärste Teil der Fahrt auf verwegenen Straßen durch den Hohen Atlas über den Tichka-Pass in 2260 m Höhe. Es war kalt und windig. Am Nachmittag gelangten wir nach Marrakech, wo wir sogleich den weltberühmten Platz der Gaukler ansteuerten und besichtigten bevor wir in unserem Hotel abstiegen. Wir hatten gar keine Zeit an „die Wolke“ zu denken, denn schon wurden wir zu den Fantasia-Reiterspielen gekarrt, einem großen Zirkus mit Touri-Abspeisung im Zelt. Der 7. Tag gehörte hauptsächlich der zauberhaften Stadt Marrakech mit ihrem Souk, in dem manche unserer Frauen als Händlerinnen zur Hochform aufliefen. Interessant war auch der Vortrag in der Berberapotheke, in der Ralf verarztet wurde – Kreuzkümmel hätte ihm schon früher geholfen – und manche Reiseteilnehmer zum Kauf von Naturheilprodukten angeregt wurden. Marrakech, die vierte Königsstadt hatte aber nicht nur Kommerzielles zu bieten. So bewunderten wir auch die Koutoubia-Moschee und ein interessantes Heimatmuseum. Die Zeit eilte, auf „die Wolke“ konnte keine Rücksicht genommen werden. Casablanca mit der größten Moschee der Erde und dem Flughafen warteten auf uns. Noch vor dem Hotelbezug am Spätnachmittag konnte die entgangene Besichtigung der gigantischen Hassanmoschee nachgeholt werden. Für das erste Hotel ohne desinfizierende Getränke mussten wir uns vorher mit Wein und Bier versorgen. Die Kellner waren so freundlich und servierten uns den eigenen Wein. „Die Wolke“ wurde nun auch für uns bedrohlich, denn unser Heimflug stand auf der Kippe.
Der vorläufig letzte Tag begann um 4 Uhr : Packen, frühstücken, Bus beladen, zum Flughafen fahren, ausladen, Infotafel studieren, warten, resignieren, zurückfahren zum Hotel, ausladen, Zimmer beziehen, ausspannen oder die Stadt besichtigen. Ganz so entspannt war die Geschichte nicht gerade, zumindest nicht für Satki und Ralf, dem der Kreuzkümmeltrank in der Apotheke inzwischen geholfen hat. Zu viel Entspannung bekommt zumindest nicht jedem, denn nun kam so manche(r) ins Grübeln und ersann abenteuerliche Rückfahrpläne. Jedenfalls der nächste Tag stand zur freien Verfügung und war auch nötig für den folgenden stressigen letzten Tag in Marokko. Inch Allah (so Gott will), meinte Satki, denn der Stress war ungleich verteilt, hauptsächlich auf Satki und Ralf, die sich im Telefonieren übten. Hinter der Zollschranke halfen auch die anfangs genannten „Französischkundigen“. Nach einem ganzen Tag auf dem Flughafen gelang uns gegen 20 Uhr die Flucht aus Marokko in einem Jumbo Richtung Paris. Dort erwartete uns die Firma Hetzler und brachte die schlaftrunkene Gesellschaft sicher zurück nach Billigheim und Ingenheim.


Kurt Johannes

Rabat Eingangsportal zur Chella
Rabat Mausoleum Mohamed V
Rabat Eingang zur Kasbah des Quaiadeas
Meknes Stadttor Bab el Masour
Meknes Getreidespeicher
Meknes Mausoleum Moulay Ismael
Römische Ruinenstadt Volubilis
Römische Ruinenstadt Volubilis
Fes Töpferei Bemalung einer Tajine
Fes Triumpfbogen "Bab Baujelud"
Fes im Basar
Fes Transport im Basar
Fes Platz der Kesselmacher
Fes im Gerberviertel
Tajine in einem Straßenrestaurant
Picknick am Fluss Ziz
Mit dem Drommedar durch die Wüste
Beim Berberteppichhändler
Eine Kasbah
Durch den Fluss Assif Mellah
Ksar Ait Benhaddou
Marakech Platz der Gaukler
Casablanka Moschee Hassan II