Programm siehe auf der Seite Gottesdienste/Besondere Gottesdienste

Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
(zum Anhören auf den Lautsprecher klicken)

Syrien - "Hochkultur zwischen Arabischer Wüste und Mittelmeer" Studienreise vom 09. -18. Oktober 2008

Syrien - uraltes Kulturland zwischen Mittelmeer und Arabischer Wüste. Am oberen Eufrat lag nicht nur das Haran Abrahams, sondern mit Mari auch eine der ältesten Städte Mesopotamiens. Die Religion des alten Syrien mit ihrem Hauptgott Baal hat die biblische Welt tief geprägt. In Damaskus, der ältesten dauernd besiedelten Stadt der Welt, wurde Paulus zum Völkerapostel. Palmyra unter Zenobia war für einige Jahrzehnte eine Rom ebenbürtige Macht und die Omaijadenkalifen wählten das paradiesische Damaskus mit seinen Basaren als ihre Hauptstadt. Erleben Sie die Umwelt der Bibel sowie den Zauber des Orients.
Sie haben weiterhin die Möglichkeit, das Reiseprogramm bausteinartig zu erweitern, entweder durch eine Exkursion zu der größten Tempelanlage der Antike, nach Baalbek, sowie in den Städten der Dekapolis im Hauran, insbesondere nach Bosra. Oder Sie erweitern die Reise durch eine Abstecher an den Euphrat und schließen Dura Europos und Mari in das Programm ein.

1. Tag: Donnerstag, 09.10.2008
Linienflug von Frankfurt/M. nach Damaskus, der Hauptstadt Syriens: Begrüßung durch den örtlichen Reisebegleiter am Flughafen. Hotelbezug für eine Nacht.

2. Tag: Freitag, 10.10.2008
Fahrt nach Ma‘alula, wo bis heute ein Dialekt des Westaramäischen, der Sprache Jesu, gesprochen wird: Besichtigung des Klosters Mar Sarkis (hl. Sergius) oberhalb des Dorfes. Wanderung durch eine Schlucht zum orthodoxen Frauenkloster der Hl. Thekla. Anschließend Fahrt über Yabrud und Homs zum Krak des Chevaliers, der besterhaltenen Burg der Kreuzfahrer. Weiter zur Mittelmeerküste zum Ras Schamra, der Stätte des antiken Ugarit, Entstehungsort des ersten Alphabetes und Fundort bedeutender Texte zur kanaanäischen Religion Hotelbezug in Latakia für eine Nacht.

3. Tag: Samstag, 11.10.2008
Fahrt in das nordsyrische Kalksteinmassiv und in das Gebiet der "Toten Städte" Studium der Entwicklung der christlichen Baukunst in Qirq Bize; weiter zur Basilika von Qalb Loze, die ebenfalls zu den besterhaltenen Kirchenbauten aus frühchristlicher Zeit gehört. Fahrt zum Simeonskloster, dem byzantinischen Monumentalbau um das Säulenheiligtum Simeons des Stiliten. Fahrt nach Aleppo mit Halt an der antiken Römerstraße. Hotelbezug für zwei Nächte.

4. Tag: Sonntag, 12.10.2008
Besuch im Archäologischen Museum; Besichtigung der Altstadt mit Besuch der Zitadelle und der Omaijaden-Moschee; Besichtigung der Hallawije-Schule mit Resten einer byzantinischen Kirche, die in eine Moschee umgewandelt wurde, und nach Möglichkeit zweier Karawansereien, des Khan es-Sabun und des Khan al-Wazir. Gang durch den Suk - mit 12 km überdachten Ladenstraßen der größte des Orients.

5. Tag: Montag, 13.10.2008
Fahrt nach Osten zum Assad-Stausee, an dem sich die monumentale Burg Qala´at Dschabar (Djabar) erhebt. Dann weiter nach Rezafa, dem biblischen Rezef, mit Resten großartiger syrischer Kirchen. Anschließend Fahrt durch die syrische Wüste zum Omajjaden-Wüstenschloß Qasr-al-Hair-Ash-Sharqi, das später u.a. von Harun-al-Raschid genutzt wurde. Weiter nach Palmyra. Fahrt auf die arabische Burg. Panoramablick über das Ausgrabungsgelände von Palmyra. Hotelbezug für eine Nacht.

6. Tag: Dienstag, 14.10.2008
Besichtigungsgang des großen archäo¬logischen Ausgrabungsge¬ländes: Im Tal der Grä¬ber Besuch eines Turmgrabes sowie eines unterirdischen Grabes. Fahrt zum alles beherrschenden Tempel des Bel. Gang durch das hadrianische Stadttor über die Säulenstraße. Besichtigung des Nabutempels, der Diokletiansthermen, des Theaters und der Agora. Weiter am Tetrapylon vorbei zu den Bauten des Diokletianlagers. Anschließend Fahrt nach Damaskus. Hotelbezug für zwei Nächte.

7. Tag: Mittwoch, 15.10.2008
Besuch im syrischen Nationalmuseum mit Funden aus Ebla, Ugarit, Mari und Palmyra. Gang durch die Tekkiye, einem Moschee- und Marktkomplex aus der Zeit Suleimans des Prächtigen (16. Jh.). Besuch der Altstadt mit ihren Basarstraßen und Bauten verschiedener Epochen. Besuch der prachtvollen Omaijaden-Moschee und des kleinen Mausoleums Saladins. Danach Fahrt oder Gang über die "Gerade Straße" zum traditionellen Haus des Hananias, zur alten Stadtmauer mit dem Osttor und zur Paulus-kapelle am Bab Kaysan.

8. Tag: Donnerstag, 16.10.2008
Fahrt zum Hauran, dem südsyrischen Basaltplateau: Schaba, das antike Philippopolis mit Kolonnadenstraßen, Theater, Thermen und Museum; Qanawat, als Kanatha einst Glied der Dekapolis, mit Serail und Peripteros-Tempel; das weitläufige Areal von Bosra, dessen Bauten aus schwarzem Basalt errichtet waren und teilweise gut erhalten sind. Rückfahrt nach Damaskus.

9. Tag: Freitag, 17.10.2008
Baalbek-Exkursion von Damaskus aus. Fahrt über die syrisch-libanesische Grenze und weiter nach Baalbek zu den prachtvollsten antiken Kulturanlagen des Vorderen Orients, die von byzantinischen und mittelalterlichen Bauwerken durchsetzt sind: Eingehende Besichtigung des Ausgrabungsgeländes mit den Propyläen, dem Jupiter- und Baccustempel. Weiter nach Anjar. Besichtigung des Omajadenpalastes des Kalifen el Walid. Rückkehr nach Damaskus.

10. Tag: Samstag, 18.10.2008
 Rückreise

Reisebericht zur Syrienfahrt vom 9.10.2008 bis 18.10.2008

Eine Reise, die vielen in Erinnerung bleiben wird. Die Kirchen in Ingenheim und Billigheim waren unsere Sammelpunkte für den Bustransport. Aber fast wären wir mit offenem Kofferraum losgefahren. Auf dem Frankfurter Flughafen gab es das nächste Problem. Eine Teilnehmerin wurde als potentielle Attentäterin intensiv kontrolliert, doch der Sprengstoff entpuppte sich als aktueller Syrienführer. Hätte sie doch besser das Neue Testament mitgenommen. Aleppo war unser erstes Ziel. Wir sollten die weltberühmte Zitadelle von oben anschauen, aber es war schon dunkel. Deshalb flogen wir gleich weiter nach Damaskus, wo wir von Fausi empfangen wurden. Fausi war unser fachkundiger und geduldiger Reiseführer für die gesamte Syrienrundreise.

Nach unruhiger Nacht im Hotel machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg nach Norden. Der erste Haltepunkt kam bald in Ma´aloula. Das Städtchen liegt eindrucksvoll in einem Seitental und diente früher den Christen als Rückzugsstätte. Wir besichtigten zwei Klöster und einige versorgten sich mit preiswertem Arrak. Die Fahrt ging weiter zum „Krak des Chevaliers“, einer gewaltigen Kreuzritterburg, die nie erobert wurde. Nach ausgiebiger Besichtigung und anschließendem Mittagessen im Burgrestaurant nebenan, brachte uns unser Busfahrer am späten Nachmittag nach Ugarit, einem uralten Ausgrabungsfeld, das durch seine Tontafeln und das Alphabet berühmt wurde. Wir fanden dort nichts als Steine, aber sollten noch Gegenstände von dort in Museen zu sehen bekommen

Abends kamen wir am Mittelmeer in Latakia an. Das Strandhotel war schön, aber baden konnten wir nicht. Fausi glaubte wohl wir seien alles Nichtschwimmer, denn schon früh am nächsten Morgen schleppte er uns weiter zu den Toten Städten, nach Qirq Bize und zum Simeonsklo-ster. Der Säulenheilige war nicht mehr da, dafür stellten sich einige Scheinheilige fürs Fotoalbum hin. 

Am Abend kamen wir nach Aleppo, wo wir die Omajadenmoschee, die berühmte Zitadelle und den Suk, einen orientalischen Markt mit überdachten Ladenstraßen besichtigten. In Aleppo gab es zwar das beste Essen, aber für manche war es anscheinend zu gut geölt. Es gab keine Ruhepause, denn Fausi führte uns tags drauf weiter zum Assad-Stausee am Euphrat und dann in die Wüste. Wir sahen uns die glitzernden Ruinen von Rezafa und die Reste eines Omaijadenschlosses an und gelangten pünktlich zum Sonnenuntergang nach Palmyra. Diese wunderschöne Ruinenstadt der legendären Zenobia besichtigten wir am nächsten Vormittag, bevor wir weiter durch die syrische Wüste in Richtung Damaskus fuhren. Im beschaulichen Ma´aloula wurde noch einmal übernachtet, bevor wir uns am nächsten Tag in den Trubel der Millionenstadt Damaskus stürzten. Hier gab es viel zu sehen: Das Nationalmuseum mit Ausgrabungsstücken, die Omaijadenmoschee mit Saladins Grab, das Handwerkerviertel von Tekkiye, die Gerade Straße und das Christenviertel, die Stadtmauer, über die einst Paulus flüchtete, den Suk mit seinem riesigen Angebot und einige Kirchen. 

Als ob das nicht reichte, fuhren wir am nächsten Tag nach Südsyrien in den Hauran wo die Drusen wohnen und schauten uns römische Überbleibsel an: Tempel, Kirchen, Thermen, Amphitheater und Mosaike. Der letzte Tag sollte der Höhepunkt unserer Reise werden, ein Abstecher in den Libanon. Die großartigen Ruinen von Baalbeck entschädigten für kleine Unannehmlichkeiten, wie z.B. die langwierigen Grenzpassagen und den libanesischen Führer(automaten), der Fausi nicht ersetzen konnte. Ebenfalls im Libanon besuchten wir noch Anjar eine verlassene Omaijadenstadt.
Unser Hotel in Damaskus, in dem wir 4 mal übernachtet haben, war sicher bewusst gewählt, denn hier konnten wir gut die syrische Folklore und das Nachtleben der Damaszener studieren. Der Rückflug, früh am Morgen des 18. Oktober, verlief problemlos. Sprengstoff wurde keiner mehr gefunden, dafür nahmen manche noch leichte Verdauungsprobleme mit nach Hause.                                   
Kurt Johannes

Maalula
Wanderung durch die Faj-Schlucht
Krak des Chevalliers Pferdestall
Krak des Chevalliers Rittersaal
Kreuzritterburg Krak des Chevaliers
Reste einer Römerstraße
Essen im Simeonskloster
Simeonskloster
Die Zidadelle von Aleppo
Vor dem Besuch einer Moschee
Burg Qala at Djaba im Assad-Stausee
Wüstenschloß Qasr-al-Hair-Ash-Sharqi
Palmyra Hadriansbogen
Palmyra
Omajjadenmoschee Damaskus
Omajjadenmoschee Damaskus
Römisches Theater Bosra
Römisches Theater Bosra
Baalbek
Baalbek
Umayyadische Stadt Anjar
Die Reisegruppe