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Andacht

RPR1. Angedacht: E-Biken.

Andacht vom 23.03.2024 von
Pfarrer Michael Landgraf
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Zypern Insel zwischen den Kontinenten, Studienreise vom 17.10. -27.10.2004

Leitung: Pfarrer Ralf Piepenbrink, Billigheim-Ingenheim

"Vom Heiligen Geist ausgesandt, zogen sie nach Seleuzia hinab und segelten nach Zypern" (Apg 13,4). So beginnen Paulus, Barnabas und Johannes Markus ihre gemeinsame Missionsreise. Sie durchwandern die Insel von Salamis bis Paphos. Diese Fahrt führt uns nach Paphos, wo Paulus vor dem römischen Statthalter stand, ins steinzeitliche Khirokitia, zum frühchristlichen Gemeindezentrum in Kourion, zur Johanniterkommende Kolossi, zum Aphrodite-Heiligtum von Alt-Paphos und vor Bildzeugnisse byzantinischer Glaubenswelt. Wir wollen Geschichte und Sagenwelt der Insel erschließen, die durch Jahrtausende eine Kulturbrücke zwischen Ost und West gebildet hat.

1. TAG: Sonntag, 17.10.04
Flug mit Linienmaschine von Frankfurt/M. nach LARNAKA im Südosten der Insel Zypern. Anschließend Fahrt zum Hotel in LIMASSOL: Bezug für sechs Nächte.

2. TAG: Montag, 18.10.04
LIMASSOL: mittelalterliches Kastell, Markthalle, Altstadt. Danach Fahrt zum HEILIGTUM DES APOLLO HYLATES. Weiter nach KOURION: römisches Theater und frühchristliches Gemeindezentrum mit Mosaiken, Basilika und Baptisterium. Anschließend zur einstigen Johanniter-Kommende KOLOSSI mit Wohnturm und Zuckermühle.

3. TAG: Dienstag, 19.10.04
Fahrt in die Berglandschaft des TROODOS nach LAGOUDERA: Besichtigung der vollständig ausgemalten einschiffigen Kuppelkirche. Anschließend Besichtigung der Kirche Panajia Phorviotissa von ASINOU mit ihren bedeutenden Fresken. Weiter nach GALATA: Besichtigung der Erzengel-Michael-Kirche und der Kirche Panajia Podithou.

4. TAG: Mittwoch, 20.10.04
Fahrt zur Steinzeitsiedlung KHIROKITIA: Besichtigung der Ausgrabungen der ältesten bekannten Siedlung auf Zypern (Rundhäuser des 6. Jahrtausends). Dann nach NIKOSIA, der geteilten Hauptstadt Zyperns: Gang zu den venezianischen Befestigungsanlagen; Besuch in der Johanneskirche, der Kirche des Erzbischofs, und im Byzantinischen Museum; Besichtigung ausgewählter Fundstücke im Archäologischen Museum mit Sammlungen aus den verschiedenen Kulturepochen der Insel.

5. TAG: Donnerstag, 21.10.04
Fahrt zum Nonnenkloster ST. MINAS, wo wir alte und neue Ikonen bewundern können. Weiter zum malerischen Bergdorf LEFKARA, das für seine Stickereien berühmt ist. Anschließend nach LARNAKA, dem antiken Kition: Besuch der Kirche des hl. Lazarus, den die Ortsüberlieferung als ersten Bischof betrachtet. Dann zum GROSSEN SALZSEE, zur SULTAN HALA TECKE, einer islamischen Wallfahrts-stätte, und zur Angeloktistos-Kirche in KITI mit ihrem einzigartigen Marienmosaik in der Zentralapsis (6. Jh.).

6. TAG: Freitag, 22.10.04
Dieser Tag steht zur freien Verfügung.

7. TAG: Samstag, 23.10.04
Fahrt über PETRA TOU ROMIOU, dem sagenhaften Geburtsort der Aphodite, nach KOUKLIA: Gang durch die Ausgrabungen von Alt-Paphos mit dem  einst berühmten Aphrodite-Heiligtum. Anschließend nach JEROSKIPOS: Besichtigung der Fünfkuppelkirche aus dem 10. Jh. Weiter zum Kloster AJIOS NEOPHYTOS mit Fresken des 12.-16. Jhs. Dann nach PAPHOS, wo Paulus  vor dem römischen Statthalter stand (Apg 13, 6-13): "Königsgräber"; großartige Mosaik-Fußböden mit mythologischen Szenen; Odeon; Reste des byzantinischen Hafenkastells; "Paulussäule". Hotelbezug für vier Nächte.

8. TAG: Sonntag, 24.10.04
Auffahrt in die Berglandschaft des TROODOS zum Kloster KYKKO, dem größten und reichsten Kloster Zyperns. Anschließend Fahrt nach KALOPANAYIOTIS: Besuch im Kloster Ioannus Lampadistis mit wertvollen Fresken.

9. TAG: Montag, 25.10.04
Fahrt an den Ostabhang des TROODOSGEBIRGES und zum Dörflein FIKARDOU, das als Ganzes unter Denkmalschutz steht. Rustikales Mittagessen. Danach fahren wir zum malerischen Frauenkloster AJIOS IRAKLIDOS und kommen damit in das Gebiet des antiken Königreichs Tamassos, das für seine Kupferverarbeitung bekannt war. Anschließend zur ehemaligen Stadt TAMASSOS selbst, wo wir die aus riesigen Steinen erbauten Königsgräber besichtigen. Am späten Nachmittag Rückfahrt zum Hotel.

10. TAG: Dienstag, 26.10.04
Fahrt nach LACHI: Bootsfahrt (wetterabhängig) entlang der Küste der AKAMAS-HALBINSEL zur Bucht FONTANA AMOROSA ("Liebesquelle"). Von dort Wanderung (ca. 2,5 Std.) mit herrlichen Ausblicken auf türkisfarbene Meeresbuchten nach LOUTRA APHRODITIS ("Bad der Aphrodite").   

11. TAG: Mittwoch, 27.10.04
Um ca. 01.00 Uhr nachts Fahrt zum Flughafen von LARNAKA: Rückflug nach Frankfurt/M.

Der Reisepreis pro Person bei Unterbringung im Doppelzimmer beträgt 1215 €.
Zuschlag für das Einzelzimmer beträgt 164 €.

Insel der Liebesgöttin Aphrodite

Ein Reisebericht über unsere diesjährige Bildungsreise mit Pfarrer Ralf Piepenbrink.

Die Reise führte uns auf die drittgrößte Insel des Mittelmeers. Diese Lieblingsinsel der Götter bezauberte uns mit ihrem sonnigen, trockenen Wetter, dem klaren verlockend blauen Meer, malerischen Bergdörfern, einsamen Klöstern, Kreuzfahrerburgen, kunstvollen römischen Mosaiken, Tempelanlagen und byzantinischen Kirchen. Den größten Teil der Insel nehmen die Gebirge ein: das Troodos-Gebirge im Süden mit dem höchsten Gipfel der Insel, dem Olympos (1951 m) und das Pentadaktylos-Gebirge im Norden.
Mit dem Airbus „Speyer“ der Lufthansa landeten wir bei hochsommerlichen Temperaturen auf dem Internationalen Flughafen in Larnaka im Südwesten der Insel.
Ein Bus, der Fahrer saß auf der rechten Seite, da auf Zypern Linksverkehr herrscht, brachte uns zu unserem Hotel „Navarria“ nach Lemesos (Limassol), wo wir gegen 17.00 eintrafen. Wir bezogen unsere Zimmer für 6 Nächte. Nach dem Abendessen vom Buffet, das ab 19.00 eingenommen werden konnte, trafen wir uns auf der Terrasse zum Ouzo trinken. (Das wurde dann auch zur allabendlichen Gewohnheit). Am nächsten Morgen lernten wir dann unsere Reiseführerin Marianna und den Busfahrer kennen. Kalimera (guten Morgen) wurden wir jeden Tag von den beiden begrüßt. Ein großer Reisebus für nur 18 Leute, jeder konnte es sich so richtig bequem machen. Die Morgenandacht von Pfarrer Ralf, dazu unser Gesang mit Flötenbegleitung durch Christa waren täglich ein schöner Auftakt.

Dann Marianna – sie erzählte, erzählte und erzählte.........Zyperns Weg durch die Geschichte, von der Kultur des Landes, von Flora und Fauna, von zyprischem Wein und Küche, Kunsthandwerk, Traditionellem und von der Literatur und Mythologie. Die erste Fahrt brachte uns zum Nonnenkloster St.Minas, weiter ins Bergdorf Lefkara, berühmt durch seine Stickereien und nach Larnaka. Hier machten wir eine Mittagspause. Danach besuchten wir die Kirche des hl.Lazarus, welcher der erste Bischof überhaupt gewesen sein soll. Nach der Rückkehr ins Hotel suchten einige Abkühlung im Hotelpool oder im nahen Meer. Insgesamt 3 Ausflüge führten uns auf verschiedenen Routen ins Troodos-Gebirge. Es ist ein weitläufiges Gebirge mit interessanter Flora charakteristischer Pflanzen die nirgendwo sonst vorkommen und schönen Panoramablicken. 2 Fahrten ins Gebirge unternahmen wir von unserem Standort in Lemesos und eine Fahrt vom Westen der Insel, unserem Standort Paphos. Wir sahen einsame Bergdörfer, Klöster, ausgemalte Kuppelkirchen und die Kirche Panajia Phorviotissa, mit ihrem charakteristischen Scheunendach und bedeutenden Fresken. Sie ist der Jungfrau Maria geweiht  und ist wie noch weitere Kirchen, in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Wir bestaunten herrliche Ikonostasen (Bilderwand zur Abgrenzung des Altarraumes zum Gemeinderaum) und besuchten das kleine Bergdörflein Fikardou, das als Ganzes unter Denkmalschutz steht. Hier erwartete uns ein rustikales, sehr schmackhaftes typisch zyprisches  Mittagessen und zyprischer Wein, der aus Kalebassen ausgeschenkt wurde. Unserem Busfahrer muss ein großes Lob ausgesprochen werden, meisterte er doch die engsten Gassen und die Serpentinen mit Bravour und Sicherheit. Nur einmal erwischte den Bus ein dicker Pinienast und eine Scheibe ging zu Bruch. Glücklicherweise konnten die dort Sitzenden ausweichen und so fuhren wir open air weiter

Der nächste Tag war sowieso zur freien Verfügung und so konnte eine neue Scheibe eingesetzt werden. Ein Besuch galt auch der geteilten Hauptstadt Nikosia/Lefkosia. Im Byzantinischen Museum, das zur Erzbischof-Makarios III.-Stiftung gehört, erklärte und zeigte uns Marianna eine der außergewöhnlichsten Sammlungen byzantinischer Ikonen und Wandbilder vom 5.- 18. Jh. sowie herrliche Mosaike. Die Johanneskirche, die Kirche des Erzbischofs, die trotz ihrer bescheidenen Größe die offizielle Kathedrale Nikosias ist, konnten wir nur kurz besuchen. Beide befinden sich im Neuen Erzbischöflichen Palast. Eine riesige Statue von Erzbischof Makarios III. beherrscht den Vorplatz. Zu Fuß gingen wir, nach der Kontrolle am Checkpoint, in den türkischen Nordteil der Stadt, besuchten dort eine gotische Kirche, die in eine Moschee umgewandelt wurde sowie eine Markthalle und tranken in einer Karawanserei einen Kaffee oder Tee. Beim Rückgang in den griechischen Teil mussten wir, wegen einer angeblichen Bombendrohung, einen kleinen Umweg nehmen und kamen mit fast 1 Std. Verspätung zurück. Die im griechischen Teil der Stadt zurück gebliebenen 4 Pers. aus unserer Gruppe (2 hatten ihren Ausweis vergessen, 2 besuchten lieber ein Museum) machten sich schon Sorgen um uns. Ja es gibt auch „bittere Limonen“ auf dieser blühenden Insel; der Schmerz über die Teilung im Jahre 1974 ist eine unübersehbare Realität. Freitag, 22.10. - unser freier Tag -, die meisten von uns liefen am Strand entlang zu den Ruinen von Amathus, einer einst schillernden Stadt, mit Tempeln für Herakles , Adonis und Aphrodite. Relaxen am Strand oder ein Bummel durch die Altstadt von Lemesos, mit Einkauf von Ledergürteln füllten diesen Tag weiter aus. Am Abend hieß es Koffer packen, da wir am nächsten Tag umzogen in ein auf einer Landzunge gelegenes Hotel nach Paphos. An diesem Tag besuchten wir das mittelalterliche Kastell, die Markthalle und die Altstadt von Lemesos, fuhren dann weiter zur einstigen Johanniter-Festung Kolossi. Die Bewohner der umliegenden Dörfer mussten einst für die Ritter Zuckerrohr und Wein anbauen. Weiter gings nach Kurion zu einem frühchristlichen Gemeindezentrum mit Mosaiken, Basilika, Baptisterium und einem römischen Theater. Hier trug uns Hermann zwei seiner Gedichte vor wofür er mit entsprechendem Beifall bedacht wurde. Die Weiterfahrt führte uns zu einem, am herrlichen Sandstrand gelegenen Restaurant „Chris blue beach“. Hier genossen wir die Mittagspause. Danach besichtigten wir das Heiligtum des Apollo Hylates (Beschützer der Wälder). Unsere Fahrt führte, vorbei am sagenumwobenen Geburtsort der Aphrodite Petra tou Romiou und durch Bananenplantagen zu unserem Hotel „Cynthiana Beach“ im Westen der Insel. Schnell wurden die Zimmer belegt, von vielen die Badesachen angezogen und bis zum Sonnenuntergang im Meer gebadet. Das Abendbuffet war ab 19.00 bereit und sehr schmackhaft. Im Freien genossen wir wieder den üblichen Ouzo und ließen den Tag nochmals Revue passieren. Das einzig störende (Katzenfreunde mögen es mir verzeihen) waren die vielen Katzen und zum Teil unfreundliche Kellner.

Der folgende Tag galt Paphos, wo Paulus einst vor dem römischen Statthalter stand. Wir besuchten Königsgräber, sahen großartige Mosaik-Fußböden mit mythologischen Szenen und hielten Gottesdienst mit der Feier des hl.Abendmahls durch unseren Pfarrer Ralf, in der Khrysopolitissa-Kirche. Dies auch zu Ehren von Ilse und Hermann, die an diesem Sonntag ihren 35. Hochzeitstag feiern konnten. In der noch nicht zugänglichen Ausgrabung vor der Kirche (auch Ayia Kyriaki genannt) befindet sich die Paulussäule. Wir besichtigten eine Fünfkuppelkirche aus dem 10. Jh. und das herrlich gelegene Kloster des Einsiedlermönchs Ajios Neophytos. Etwas abenteuerlich war eine Bootsfahrt mit einem Glasbodenboot ab Latchi auf der Akamas-Halbinsel zur Bucht Fontana Amorosa („Liebesquelle“). Die Vorwitzigen die an der Reling standen wurden - durch das an diesem Tag leicht stürmische Meer - ganz schön nass. Auch konnte das Boot nicht an der vorgesehenen Stelle ankern um uns an Land zu lassen. So musste ein kleineres Boot kommen um uns aufzunehmen. Bis zur Ankunft dieses Bootes durften die Gäste schwimmen. Von unserer Gruppe begab sich nur Hermann ins Wasser, der dann auch zum nahen Ufer schwamm. Wir anderen mussten, immer zu fünft, ins kleine Boot umsteigen und wurden so an Land gebracht. Dies alles war ziemlich lustig. Mit Hilfe eines jungen Zyprioten sprangen wir an Land, einige hüpften ins Wasser, Marlene ließ sich auf Händen tragen, Frau Weber fiel ins Wasser und Christa stauchte sich das Knie. Humpelnd ertrug sie tapfer die 2,5 Std. dauernde Wanderung entlang einer herrlichen Küste mit Blick aufs türkisfarbene Meer zum „Bad der Aphrodite“. In einem nahe gelegenen Restaurant machten wir Mittagspause und hatten Gelegenheit zum Baden und zum Schwimmen im Meer. Ein weiterer Höhepunkt der Reise war eine erneute Fahrt ins Troodos-Gebirge zum Kloster Kykko dem berühmtesten, größten und reichsten Kloster Zyperns.

Der erste Präsident Zyperns, Erzbischof Makarios, war hier Novize, ebenso wie der jetzige Erzbischof. Ganz in der Nähe liegt die Grabstätte von Erzbischof Makarios, die noch heute von einer Ehrenwache bewacht wird und auch von uns besucht wurde. Erwähnenswert ist auch die kleine Ortschaft Kakopetria (schlechte Steine) mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen. Die Rückfahrt führte uns durch ein bedeutendes Weinanbaugebiet der Insel und spät am Abend kehrten wir zurück ins Hotel. Hier hieß es Abschied nehmen von Marianna, die uns als problemlose Gruppe lobte, und unserem Busfahrer. Nach dem Abendbuffet wurden die Koffer gepackt, noch ein wenig geschlafen und um 23.30 OEZ brachte uns ein anderer Bus in 2 ½-stündiger Fahrt nach Larnaka zum Flughafen. Die LH-Maschine „Speyer“ brachte uns wieder sicher in die Heimat zurück. Wir landeten um 6.10 MEZ auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt.
Eine schöne, erlebnisreiche Reise war zu Ende und wir können Gott dafür danken. ephkharisto
Margit Bischoff