Sie sind hier: Startseite > Kindertagesstätte "Zaubernuss" > Kita 1967-2011

Losung

Losung für Donnerstag, 25. April 2024
Bei dem HERRN findet man Hilfe. Dein Segen komme über dein Volk!
Psalm 3,9

Jesus hob die Hände auf und segnete sie.
Lukas 24,50

© Evangelische Brüder-Unität

Die Geschichte der Kita "Zaubernuss"

Grußwort von Dekan i.R. Dr. Dr. Friedhelm Borggrefe (1959-1965 Pfarrer in Wollmesheim) zum 40. Jubiläum am 3. Juni 2007:

 

Liebe Wollmesheimer und Mörzheimer Protestanten!

Was war das für eine spannende Zeit vor 40 Jahren! Wir diskutierten, ob wir einen Kindergarten brauchen. Die Mörzheimer wollten ihn nicht. Die Wollmesheimer hatten zu wenig Kinder. Da hat eine Witwe, Emma Keßler, uns den Acker, auf dem der Kindergarten heute steht, angeboten und 35 Pfennig pro Quadratmeter gewollt. Da hat das Presbyterium einstimmig gesagt: Das ist die Entscheidung! Der Bebauungsplan für das Neubaugebiet „Am Neuberg“ war beim Kreisbauamt gerade in Arbeit. Und das erste Haus im Neubaugebiet wurde der Kindergarten!  Wir haben auch die Mörzheimer damals beteiligt: Der Gemeindediener Hermann Schopfer erklärte sich bereit, jeden Tag die Kinder der Mörz-heimer Familien, die einen Kindergartenplatz beanspruchen wollten, nach Wollmesheim zu bringen. Der Mörzheimer Bürgermeister Joachim fasste mit dem Gemeinderat den Beschluss, dass der Transport von der Gemeinde übernommen wird. Und Annemarie Theobald, sie kam damals gerade aus der Schule, erklärte sich bereit, sich als Kindergärtnerin ausbilden zu lassen: Damit konnten wir in Speyer argumentieren - nach dem Motto: "Wir brauchen eine Kindergärtnerin" - die waren damals knapp- "aber wir helfen auch mit, welche zu bekommen." - Ich erinnere mich an diese Form von praktischem Christentum sehr gerne …

 

Geschichte der Kita "Zaubernuss" (1967-2011):

Am 1. Februar 1967, wurde der Kindergarten Wollmesheim nach zweijähriger Bauzeit in Trägerschaft der Prot. Kirchengemeinde offiziell eröffnet und eingeweiht. Kinder gab es zu dieser Zeit genug, um die beiden Gruppen, die „Käfer-“ und die „Igelgruppe“, zu füllen. Zeitweise, während der Bebauung des „alten Neubaugebietes“ „Am Neuberg“, musste sogar eine dritte Gruppe im Jugendheim eingerichtet werden. Auch die Kinder aus Mörzheim besuchten den Wollmesheimer Kindergarten; sie wurden mit dem Bus transportiert.

 

Von Anfang an stellte der Kindergarten für die kleine Kirchengemeinde Wollmesheim mit weniger als 500 Gemeindegliedern eine finanzielle Belastung dar. Schon die Berichterstattung in der Zeitung über die Einweihung 1967 trug die Überschrift: „Finanzierung bereitet Sorgen“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Mit dem Kindergarten hat sich die Prot. Kirchengemeinde Wollmesheim finanziell übernommen. Mit den Jahren lief ein riesiger Fehlbetrag auf, der den Haushalt immer noch belastet. Zwar konnte das Defizit in den letzten Jahren dank sparsamer Haushaltsführung und dank der Unterstützung durch den Förderverein von 88.000 € auf 45.000 € reduziert werden. Doch bindet unser Engagement im Kindergartenbereich Finanzmittel, die für andere Gemeindebereiche wie Kinder- und Jugendarbeit dringend benötigt werden.

 

Im Jahre 1993 wurde der Förderverein gegründet. Er erwirtschaftet dringend notwendige Gelder, die den Kindern zugutekommen. So wurden insbesondere Spielsachen und viele Außenspielgeräte angeschafft, die sonst nicht hätten finanziert werden können. In einer Art Joint Venture konnte die Kirchengemeinde zusammen mit dem Förderverein 1995 neue Tische und Stühle anschaffen und damit das damals 30 Jahre alte Mobiliar ersetzen.

1994 begann eine schon seit langem notwendige Umbauphase. Zunächst wurde der Sanitärbereich renoviert und modernisiert. Im Herbst 1996 folgte der Foyerbereich. Aus der überdachten Halle, die Kindergarten und Jugendheim miteinander verband, entstand neben einem großzügigen Eingangsbereich auch ein neues Büro mit Teamraum. Der zuvor schmale und dunkle Flur ist seitdem lichtdurchflutet, hell und freundlich. Die Neugestaltung des Vorplatzes bildete den Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten.

Ab Januar 2000 durften zwei 2 ½ jährige Kinder pro Gruppe aufgenommen werden. Manche Kinder aus Mörzheim mussten in diesen Jahren nach Heuchelheim ausweichen und dort den Kindergarten besuchen, da die Einrichtung in Wollmesheim am Ende seiner Kapazität angelangt und die Kindertagesstätte im Mörzheim noch nicht fertiggestellt war. Im April 2001 wurde die Prot. Kindertagesstätte in Mörzheim eröffnet, wodurch sich der langjährige Bustransport der Mörzheimer Kinder erübrigte.

Seit 2002 wird mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und des Fördervereins eine französische Sprachförderung im Rahmen des Projektes „Lerne die Sprache des Nachbarn“ angeboten. Celiné Papst als französische Erziehungsfachkraft – sie arbeitet wöchentlich drei Stunden hier in der Wollmesheimer Kindertagesstätte - übt mit allen Kindern die französische Sprache spielerisch ein. Der Förderverein trägt 40% der Kosten.

Durchgehende Teilzeit“ nennt sich ein besonderes Betreuungsangebot, für das die Wollmesheimer Kindertagesstätte (Kita) im August 2002 die Betriebsgenehmigung erhielt. Dieses Angebot steht zehn Kindern offen. Diese Kinder können um 7.30 Uhr gebracht werden und bleiben durchgehend bis 14.00 Uhr in der Einrichtung. Ein mitgebrachtes Lunchpaket ersetzte zunächst das Mittagessen.

Ein großzügiger Spender aus Wollmesheim ließ uns im Sommer 2002 eine neue Küche einbauen, was wichtig war im Blick auf das, was im Oktober 2003 begann: Damals startete der Ganztagsbetrieb (GZ) hier in der Kita Wollmesheim. Es werden 15 Kinder ganztägig betreut, inklusive frisch gekochtem Mittagessen, das wir aus der Kita Mörzheim beziehen. Dort wurde eigens eine Hauswirtschaftskraft/Köchin eingestellt, die das Essen kindgerecht zubereitet.

Bald darauf konnte nach entsprechender Antragstellung bei der Stadt Landau auch den zehn Kinder aus der durchgehenden Teilzeit-Betreuung ein warmes Mittagessen angeboten werden. Inzwischen essen bis zu 32 Kinder täglich hier in der Kita.

Seit Mai 2004 bietet die Kita Wollmesheim täglich auch ein Frühstück in Form eines Büfetts an. In dieser Zeit wandelte sich auch das pädagogische Konzept: Die Wollmesheimer Kita führte die „Offene Arbeit“ ein, wobei die Käfer- und Igel- Gruppe in 4 kleinere Gruppen aufgeteilt wurden. Die wichtigste Neuerung an diesem Konzept: Die Kinder suchen sich selbst den Raum aus, in dem sie spielen wollen.

Beim Laternenfest 2004 erhielt die Kita ihren neuen Namen: Prot. Kindertagesstätte „Zaubernuss“ in Landau-Wollmesheim.

Im Sommer 2005 griff uns der Förderverein erneut unter die Arme: Der schadhafte PVC-Boden in den Gruppenräumen musste erneuert werden. Der Förderverein finanzierte den neuen Bodenbelag sowie Material, um die Gruppenräume mit einem neuen Anstrich zu versehen.

Als erste Einrichtungen im Bereich Landau konnten die Kita’s Wollmesheim und Mörzheim am 15.01.2006, einen Monat nach Verabschiedung des entsprechenden Landesgesetzes, die Betriebserlaubnis für die Aufnahme von jeweils zwölf zweijährigen Kindern erreichen.

Nach Umbau einer Dienstwohnung zur Betreuung Einjähriger bietet die Kita „Zaubernuss“ seit Mai 2009 sieben Plätze für einjährige Kinder an. Damit lässt sich der Rechtsanspruch Einjähriger auf einen Kita-Platz ab Sommer 2013 vor Ort umsetzen.

Seit 15. Dezember 2009 produziert die Kita „Zaubernuss“ auf drei Dächern Solarstrom. Eine digitale Anzeigetafel im Foyer informiert über die erzeugte Strommenge und die dabei vermiedenen CO2-Emissionen. Mit Hilfe dieser Anzeige lässt sich die Solaranlage anschaulich in die Umweltpädagogik der Kita integrieren.

Dies sind nur die wichtigsten Ereignisse in der über 40-jährigen Geschichte der Kita „Zaubernuss“, die behutsam und kontinuierlich weiterentwickelt wurde. Viele Dinge, die ebenso erwähnenswert sind, passierten und passieren jeden Tag und lassen unsere Kita lebendig sein. Wie allgemein bekannt, gehen die Kinderzahlen zurück. Durch verschiedene Betreuungsmöglichkeiten(Teilzeit, durchgehende Teilzeit, Ganztag, Aufnahme Zwei- und Einjähriger) und besondere Angebote ist es uns bisher gelungen, durch eine gute Auslastung unserer Kita das Personal und die Zweigruppigkeit zu erhalten.

Mögen wir hier in Wollmesheim so wie in den vergangenen über 40 Jahren immer genug Kinder haben, damit uns die Kindertagesstätte hier in Wollmesheim erhalten bleibt. Denn ohne sie wäre unser Ort ärmer.                                        

Claudia Scheib u. Traugott Oerther