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Losung

Losung für Freitag, 03. Mai 2024
Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten.
3.Mose 19,14

Jesus spricht:  Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Lukas 6,36

© Evangelische Brüder-Unität

Wünsch dir was!

Am 4. September 2011 war es wieder so weit: 75 Jugendliche und Erwachsene feierten einen weiteren Südkurve-Jugendgottesdienst in der Wollmesheimer Kirche, wo ein junger, spritziger Gottesdienst auf die älteste Kirche der Pfalz traf. Zum Thema „Wünsch dir was“ hatte sich das Vorbereitungsteam wieder ein kurzweiliges Programm mit Aktionen, Videopräsentationen, flotter, alltagstauglicher Predigt und fetziger Band-Musik mit Rainer Blauth (Keyboard), Jörg Grosser (Gitarre und Equipment[unentgeltlich]) und Luca Rottmann (Schlagzeug) ausgedacht.

Die Südkurve-Besucherinnen und –Besucher mussten zunächst einmal auf einer weißen Karte folgende Frage beantworten: „Stell Dir vor, Du hättest im Leben einen Wunsch frei, der Dir garantiert auch erfüllt wird – was würdest Du Dir wünschen?“ Eingeleitet wurde diese Aktion mit der Einspielung von „Wünsch DIR was“ der Punkgruppe „Die Toten Hosen“, in der es heißt: „Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft … Ich glaube, dass die Welt sich noch mal ändern wird und dann Gut über Böse siegt, dass irgendjemand uns auf unsern Wegen lenkt und unser Schicksal in die Hände nimmt. Ja ich glaube an die Ewigkeit … Es wird einmal zu schön, um wahr zu sein, habt ein letztes Mal Vertraun. Das Hier und Heute ist dann längst vorbei, wie ein böser alter Traum. Es wird ein großer Sieg für die Gerechtigkeit, für Anstand und Moral. Es wird die Wiederauferstehung vom heiligen Geist und die vom Weihnachtsmann (Anmerkung: =Jesus). Es kommt die Zeit, in der das Wünschen wieder hilft… Wünsch DIR was... Komm und wünsch DIR was.“ In einer zweiten Aktion musste auf blauer Karten jene Frage beantwortet werden: „Stell Dir vor, Du hättest bei Gott einen Wunsch frei – was würdest Du Dir von Gott wünschen?“ Erstaunlich war, dass die Antworten auf den weißen Karten mit denen auf den blauen weitgehend übereinstimmten und kaum materielle Wünsche genannt wurden.

In seiner Predigt über 1. Könige 3 erzählte Diakon Rainer Blauth, dass Gott dem jungen König Salomo im Traum erscheint und ihm ein – im wahrsten Sinne des Wortes - traumhaftes Angebot macht, indem er zu ihm sagt: „Erbitte von mir, was du willst! Ich werde es dir geben!“ Rainer Blauth berichtete von einer Umfrage in einer Fußgängerzone zu der Frage: „Stell dir vor, du hättest einen Wunsch frei -  was wünscht du dir?“ Die Top Drei unter den Antworten der Passanten: Geld, langes Leben, Glück! All das wünscht sich König Salomo nicht. Er weiß: König von Israel sein, das ist eine Herkules-Aufgabe. Gottes Volk regieren – das kann man nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln! „Ich weiß nicht, wie ich diese große Aufgabe bewältigen soll“, sagt er zu Gott. In der Luther-Übersetzung klingen seine Worte noch drastischer: „Ich weiß weder aus noch ein!“ Wie oft geht’s uns genauso, wie oft fühlen auch wir uns überfordert. Was wünscht sich Salomo nun? Er sagt nicht: „Gib mir Kraft!“ Oder: Schenke meinem Land und Volk Frieden!“ Auch nicht: „Mach mich berühmt und reich!“ Nichts von alledem! Alles gipfelt bei Salomo in die Worte: „Darum bitte ich dich: Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ (1. Könige 3,9 nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“)  Der junge, noch unerfahrene König Salomo, der sich fragt, wie er nur alles bewältigen soll, weiß, dass er Gott braucht. Gott ist sein Grundbedürfnis, das Wichtigste für ihn. Und deshalb bittet er Gott – das ist der Wunsch, den Gott ihm erfüllen soll: „„Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ Mit „Herz“ ist nicht der Muskel bzw. die Pumpe in unserem Körper gemeint. „Herz“ steht für den Kern, für das Zentrum des Menschen, für die innere Steuerungszentrale, von der bei uns alles ausgeht und in der auch alle unsere Entscheidungen und Urteile fallen. „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ bittet Salomo Gott. Und damit sagt er: „Du, Gott, sollst mein Bestimmer sein. Bestimm du’s!“ Wie reagiert nun Gott auf Salomos Bitte? „Ich freue mich“, sagt Gott zu Salomo, „dass du dir nicht ein langes Leben gewünscht hast, auch nicht Reichtum oder den Tod deiner Feinde … Du sollst bekommen, was du dir wünschst! … Aber ich will dir auch das geben, worum du nicht gebeten hast: Reichtum und Macht! … Wenn du so lebst, wie es mir gefällt, wenn du mir gehorchst und meine Gebote befolgst wie dein Vater David, dann werde ich dir auch ein langes Leben schenken.“

„Was hindert uns daran“, so fragte Rainer Blauth in seiner Predigt, „was hindert uns eigentlich daran, diesen Salomo als Vorbild zu nehmen und seine Bitte an Gott in unsere Gebete mit hineinzunehmen? „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ Wir können und dürfen Gott um alles bitten. Doch diese Bitte „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ hat eine andere Qualität. Sie ist das Fundament von allem anderen. Dass der junge und unerfahrene König Salomo  seine schwere Aufgabe mit Power angehen konnte und beim Regieren eine glückliche Hand besaß und er alles andere noch dazu bekam, das alles fing mit diesem kleinen Satz an: „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ Wir sollten diese Bitte, so riet Rainer Blauth, wir sollten dies Bitte im Gebet regelmäßig wiederholen. Das bewahrt uns davor, uns mit vordergründigen Wünschen aufzuhalten und uns auf bestimmte Wünsche zu fixieren. Mit der Bitte an Gott „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ relativieren sich unsere Wünsche. Diese Bitte hilft uns auch, das Wesentliche, den Kernpunkt des Lebens ins Visier zu nehmen. Wesentlich ist nicht, wie viel Geld ich habe oder wie erfolgreich ich in meinem Beruf bin. Darauf kommt es nicht an! Die Beziehung zu Gott ist viel wichtiger. Von ihr aus gestaltet sich das Leben wie von selbst. Deshalb ist diese Bitte an Gott so wichtig: „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!“ Diese Bitte sollten wir uns zu eigen machen und täglich diesen Wunsch im Gebet äußern.

Das in der Predigt Gesagte wurde mit dem Lied „God of this city“ unterstrichen, bei dem die Praiseland-Teilnehmerinnen Lilli Joachim, Katrin Kopf, Marlene Kubacki und Lisa Schamari als Frontsängerinnen  wie schon zuvor die band unterstützen und spontan Applaus erhielten. Nach dem Schlusssegen, von einer Videoeinspielung „untermalt“, bekamen alle ein rotes Stabherz geschenkt - mit dem Aufdruck: „Gib mir ein Herz, das auf dich hört!

Mit gegrillten Würstchen klang die Südkurve gesellig aus. Herzlichen Dank an Metzgerei Joachim für das Grillen der Würstchen und für das Spenden des Grillgutes sowie an Bäckerei Wind für die gespendeten Brötchen und an Jörg Grosser für die Technik!

Traugott Oerther

Südkurve-band Mörzheim/Wollmesheim

Frontsängerinnen Lisa, Marlene, Lilli, Katrin
Luca Rottmamm
Jörg Grosser
Jörg Grosser und Rainer
Laura Silbernagel u. Sarina Barthel lesen die "Wunschkarten" vor
Rainer Blauth bei der Predigt
Heide Oerther bei den Abkündigungen
Geselliger Ausklang