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Die Rosenfenster des Querhauses: Das Missionsfenster

Das Missionsfenster im rechten (südwestlichen) Querhaus.
Das Missionsfenster im rechten (südwestlichen) Querhaus.

Wir stehen im Schnittpunkt von Lang- und Querhaus und drehen uns nach rechts. Wir schauen nach Süden.

Das Missionsfenster

Ein strahlendes Goldgelb, das uns an die unversiegbare immer wiederkehrende Kraft der Sonne erinnert, bestimmt den Farbeindruck.

Unsere Aufmerksamkeit wird auf das Christuskind im Mittelpunkt hin konzentriert.

Auf den äußeren Blütenblättem finden wir 13 Porträts. Die 12 Jünger plus der Apostel Paulus. Der Apostel, spät berufen durch den Auferstandenen selbst. Der Apostel, der mit der Heidenmission betraut wurde und diese entscheidend voranbrachte. Der Apostel, dessen Schriften für alle Reformatoren zum Dreh- und Angelpunkt wurden. Der Apostel der Reformation. Der Apostel, dem neben Jesus und den Reformatoren die größte Aufmerksamkeit im Bildprogramm dieser Kirche gewidmet wird.

Dem Apostel Paulus am nächsten stehen die vier Symbole (Engel, Löwe, Stier und Adler) für die Evangelisten. Gott wurde Mensch in Jesus Christus (Christuskind) um durch die vier Evangelien und die Jünger und Apostel als Heil für die ganze Welt und alle Völker verkündet zu werden.

Dieser universale und kosmische Auftrag wird illustriert in der bunten Szene, die sich zwischen güldenem Herz und goldenen Blütenblätter abspielt: Zwischen Morgen (Sonne) und Abend (Mond), zwischen Stadt und Land sehen wir "Schwarze, weiße, rote, gelbe....", die Gott alle lieb hat.

Wir sehen Männer und Frauen, Kinder und Greise, Arme und Reiche, Städter und Dörfler, die alle zur Familie Gottes gehören.

Galater 3, 28) "Hier ist (a) nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn (b) ihr seid allesamt einer in Christus Jesus."

Kunsthistorische Betrachtung des Missionsfensters

Eine Sonderstellung nehmen die beiden mächtigen Rosen ein, deren reiches Maßwerk die Außenfassaden der beiden Querhausflügel beherrscht. Von ihrer Thematik her - Mission und Martyrium - gehören sie sowohl in den neutestamentlichen wie in den kirchengeschichtlichen Kontext.

Das Missionsfenster im rechten (südwestlichen) Querhaus, kenntlich am Schlüsselwappen des Stifters - des Senats und der Bürgerschaft Bremen -, zeigt im Mittelpunkt das segnende Christuskind, umgeben von musizierenden Engeln, und knüpft dadurch an das unmittelbar benachbarte Weihnachtsfenster an. Die Vierpasse des äußeren Kranzes enthalten Brustbilder der ersten Missionare, nämlich der zwölf Apostel und - ganz oben - des Heidenapostels Paulus. In den beiden Fischblasen unterhalb des Paulus-Vierpasses finden sich die Symbole der vier Evangelisten (nach Offb. Joh. 4, 6-8). Nach links und rechts schließen sich die Gestalten der alttestamentlichen Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel an; im unteren Halbkreis versammeln sich Vertreter aller Rassen, Völker und Stände als Hörer der Missionsbotschaft. Zwei Spruchbänder unter den Apostelbildern zitieren den Missionsbefehl Jesu (Matth. 28, 19): "Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker."

Zu beiden Rosenfenstern zeichnete der Münchner Bildhauer Jacob Bradl die Kartons. Die Ausführung erfolgte in der Bayerischen Hofkunstanstalt von Ostermann und Hartwein in München.

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